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ADEXA Info
Dachverband für angestellte Apotheker in Europa wächst
Das Treffen mit Mitgliedsorganisationen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Kroatien und Belgien fand im hochmodernen Sitzungssaal der französischen Dachgewerkschaft CFE-CGC statt. Als neues, sechstes Mitglied war erstmals Großbritannien dabei. Chairman Mark Koziol stellte die 2003 gegründete Gewerkschaft für angestellte Apotheker "The Pharmacists’ Defence Association" (PDA) vor, die heute bereits über 21.000 Mitglieder verfügt.
In Großbritannien sind 95% der Apotheker angestellt. Rund 5000 Apotheker arbeiten derzeit in Arztpraxen und sind dort für das Medikationsmanagement zuständig. Für einen Medikations-Check in der Apotheke gibt es 28 Pfund (knapp 33 Euro). Dispensierfehler werden als Straftaten verfolgt; die PDA vertritt hierbei ihre beklagten Mitglieder – daher auch der Name. Derzeit werden an den britischen Universitäten mehr Pharmazeuten ausgebildet, als gesucht werden, was sich negativ auf das Gehaltsniveau auswirkt, so Koziol.
Interesse an einer Mitgliedschaft bei EPhEU gibt es auch aus anderen Ländern. So war ein Vertreter aus Luxemburg als Beobachter dabei, und in Kürze treffen sich österreichische EPhEU-Mitglieder mit einem italienischen Gewerkschaftsvertreter. Kontakte gibt es auch zu Rumänien, Ungarn und der Ukraine.
Europäische Richtlinien in der Diskussion
Neben der Erörterung berufspolitischer Sachverhalte wie der Berufsqualifikationsrichtlinie wurden auch die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen und der Aufbau der Apothekerkammern in den Mitgliedsländern verglichen.
EPhEU-WebsiteMehr Informationen über EPhEU und seine Ziele, die Mitgliedsorganisationen sowie über die Rahmenbedingungen für angestellte Apotheker gibt die englischsprachige Webseite Dort kann auch die Satzung heruntergeladen werden. Die Organisation ist außerdem auf Facebook vertreten (www.facebook.com/epheu.eu). |
ADEXA hatte eine Präsentation zur Arbeitszeitrichtlinie vorbereitet, deren Neuregelung derzeit gerade in Brüssel diskutiert wird. Die in der EU-Richtlinie festgelegte Aufteilung des Bereitschaftsdienstes in eine aktive und eine inaktive Arbeitszeit wird von keiner EPhEU-Mitgliedsorganisation begrüßt. Auch waren sich alle einig, dass die Richtlinie nicht zulassen darf, dass durch einfache, schriftliche Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Vorschrift über die Höchstarbeitszeit außer Kraft gesetzt werden kann; dies soll nur durch Tarifverträge möglich sein. ADEXA hat deshalb die Aufgabe übernommen, eine gemeinsame Forderung an die EU zu formulieren, die zur Verbesserung der Stellung der Arbeitnehmer beiträgt.
2014 wird die EPhEU-Hauptversammlung mit Vorstandsneuwahlen in Deutschland stattfinden.
Iris Borrmann, Dr. Sigrid Joachimsthaler
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