... auch DAZ noch

4317 Tuberkulose-Erkrankte

(jz). Tuberkulose bleibt nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in Deutschland. Anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März veröffentlichte das RKI aktuelle Zahlen zur Häufigkeit der Tuberkulose in Deutschland. Demnach gab es im Jahr 2011 4317 registrierte Tuberkulose-Erkrankte, von denen 162 starben. Das entspricht in etwa den Zahlen aus 2010. Bei Kindern steigen die Infektionszahlen.

Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren gibt es laut RKI seit einigen Jahren immer mehr Ansteckungen: Waren es 2009 noch 142 registrierte Fälle, kletterte die Zahl der jungen Patienten 2010 auf 160 und 2011 auf 179. "Das unterstreicht die Notwendigkeit der konsequenten Umsetzung der Empfehlungen zur Prävention und Behandlung", betont RKI-Präsident Reinhard Burger.

Neben der bundesweiten Analyse benennt der Bericht auch regionale Unterschiede. So liegt beispielsweise in Berlin die Inzidenz mit 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,3. "Tuberkulose ist auch in Deutschland in erster Linie eine Krankheit der sozial Schwächeren", heißt es dazu in der Mitteilung. Zudem zeigt die Analyse der demografischen Daten, dass Männer deutlich häufiger an einer Tuberkulose erkranken als Frauen. Die Inzidenz betrug bei Männern 6,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und war damit 1,5-mal so hoch wie bei Frauen (Inzidenz 4,2).

Der Anteil multiresistenter Tuberkulose-Stämme hat sich laut Bericht in den vergangenen Jahren nur minimal erhöht und lag 2011 bei rund zwei Prozent (56 Fälle). Im Jahr 2010 lag er noch bei 1,7 Prozent (52 Fälle). Der Anteil an Erregern, die gegen mindestens eines der fünf Standardmedikamente resistent sind, ist dagegen von 12,8 Prozent im Jahr 2010 auf 11,9 Prozent leicht gesunken. Insgesamt sollte dabei aber trotz der kleinen Fallzahlen der langwierige Behandlungsaufwand und die hohen Therapiekosten nicht unterschätzt werden, mahnt das RKI.



DAZ 2013, Nr. 12, S. 130

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