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Wirtschaft
Große Nachfrage nach privater Pflegevorsorge
"Die Debatte um die Reform der Pflegeversicherung hat vielen Bürgerinnen und Bürgern die Augen dafür geöffnet, dass ihnen ohne zusätzliche private Vorsorge im Pflegefall die finanzielle Überforderung droht", sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Reinhold Schulte, zu den Ergebnissen des Jahres 2012. "Umso mehr ist es zu begrüßen, dass der Staat die Bürger seit diesem Jahr beim Aufbau einer privaten Pflegevorsorge unterstützt."
Prämien der Pflegepflichtversicherung gesenkt
Die Leistungsstärke einer kapitalgedeckten Finanzierung zeigt sich nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden auch dadurch, dass 2013 die Prämien in der privaten Pflegepflichtversicherung gesenkt werden konnten – obwohl mehr Leistungen in Anspruch genommen wurden als je zuvor.
Auch bei den anderen Zusatzversicherungen gab es ein Wachstum. Zum 31. Dezember 2012 bestanden insgesamt 23,07 Millionen derartige Verträge – ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über eine Auslandsreise-Krankenversicherung verfügten 24,3 Millionen Personen und damit 637.000 weniger als im Jahr zuvor. Dieser Versicherungsform misst die PKV, gemessen an den Beitragseinnahmen (gut 300 Millionen Euro jährlich) keine besondere Relevanz bei.
Verringerung bei der Krankenvollversicherung
Mehrere Sondereffekte haben dazu beigetragen, dass sich der Bestand in der Krankenvollversicherung um über 20.000 Personen verringert hat und damit der Aufwärtstrend früherer Jahre gestoppt wurde. So stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt auf den höchsten Stand seit über einem Jahrzehnt. Viele privat versicherte Klein-Selbstständige, die in ein Arbeitnehmerverhältnis wechselten, mussten damit in die GKV zurückkehren. Darüber hinaus hat auch die verpflichtende Einführung von Unisex-Tarifen zum Jahresende 2012 bei vielen potenziellen Kunden zu einer abwartenden Haltung geführt. Insgesamt sind bei den 43 Mitgliedsunternehmen der PKV 11,3 Prozent aller Bürger privat krankenvollversichert.
Im brancheneinheitlichen Basistarif waren im vergangenen Jahr rund 30.000 Personen und damit etwa 4000 mehr als ein Jahr zuvor versichert. Dabei gilt für die PKV ein Kontrahierungszwang, also die Verpflichtung zum Abschluss eines entsprechenden Versicherungsvertrages, dies insbesondere für Personen ohne Krankenversicherungsschutz, die der PKV zuzuordnen sind. Risikozuschläge dürfen dabei nicht erhoben werden. Dem Standardtarif, dessen Leistungen denen der GKV entsprechen und dessen Prämie auf den Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung (2013 rund 305 Euro monatlich) begrenzt ist, gehörten 43.000 Personen an.
Alterungsrückstellungen von insgesamt 180 Mrd. Euro
Die Prämieneinnahmen in der privaten Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten sich 2012 um 2,9 Prozent auf insgesamt 35,7 Milliarden Euro. Dabei verringerten sich die Einnahmen in der Pflegepflichtversicherung dank einer Beitragssenkung um fünf Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Die Versicherungsleistungen in der privaten Kranken- und Pflegeversicherung stiegen um 2,3 Prozent auf insgesamt 23,3 Milliarden Euro.
Einen Teil der Prämien ihrer Kunden legt die private Kranken- und Pflegeversicherung auf dem Kapitalmarkt an. Daraus werden die im Alter steigenden Gesundheitskosten der Versicherten finanziert. Diese Alterungsrückstellungen stiegen bis zum Jahresende 2012 in der PKV auf 155 Milliarden Euro und in der Pflegepflichtversicherung auf 25 Milliarden Euro – insgesamt also auf 180 Milliarden Euro. Dies sind 6,2 Prozent oder knapp 11 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. "Unser nachhaltiges Prinzip der Kapitaldeckung erweist sich damit auch in der Banken- und Staatsschuldenkrise als krisenfest", so Reinhold Schulte wörtlich.
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