Wirtschaft

Autisten: gefragte IT-Profis

Produktivität und Kundenzufriedenheit steigen

Walldorf (cae). Der Softwarekonzern SAP hat positive Erfahrungen mit autistischen Arbeitnehmern gemacht und strebt an, dass im Jahr 2020 ein Prozent seiner weltweiten Belegschaft Autisten sind, die als Softwaretester und Programmierer arbeiten sollen.

Ein Prozent – das ist auch der geschätzte Anteil der Autisten an der Bevölkerung Deutschlands; Personen mit Asperger-Syndrom, einer milden Form des Autismus, inbegriffen.

SAP sucht Menschen, die "anders denken", erklärte die Personalchefin Luisa Delgado dazu, und verwies auf positive Erfahrungen in der eigenen Firma: Bereits 2011 hat SAP die ersten Autisten in einem Entwicklungslabor in Bangalore (Südindien) eingestellt, worauf die Produktivität und auch die Kundenzufriedenheit stiegen.

Friedrich Nolte vom Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus findet das SAP-Projekt einleuchtend: "Der IT-Bereich ist ein großes Arbeitsgebiet für Autisten." Denn Autisten zeichnen sich oft durch Eigenschaften aus, die hier gefragt sind: Detailgenauigkeit, Akribie, ein hervorragendes Gedächtnis und eine besondere Art, logisch zu denken. Was im normalen Umgang krankhaft erscheint, sei das perfekte Profil, um Software oder technische Geräte zu testen.

Da Autisten Defizite in der sozialen Kommunikation aufweisen, will SAP Mitarbeiter schulen, die die Autisten an ihren Arbeitsplätzen betreuen. Der Softwarekonzern arbeitet mit der dänischen Initiative "Specialisterne" zusammen, die sich das Ziel gesetzt hat, eine Million Autisten ins Arbeitsleben zu bringen.

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