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Hecken will Hess nicht beerben

BERLIN (ks). Es wurde schon länger gemunkelt, dass sich Josef Hecken (CDU) für die Nachfolge von Dr. Rainer Hess als Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) warmlaufen würde. Nun hat der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium – Apothekern vor allem in seiner früheren Position als saarländischer Gesundheits- und Justizminister bekannt – mit den Gerüchten aufgeräumt: "Ich stehe für das Amt nicht zur Verfügung" sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom 31. Oktober 2011).
Foto: Justizministerium Saarland
Josef Hecken

Angesichts der im GKV-Versorgungsstrukturgesetz vorgesehenen Änderungen in der Organisation des G-BA (AZ 2011, Nr. 24, S. 8) fragten sich Beobachter schon länger, wer im nächsten Jahr Hess beerben wird. Derzeit ist vorgesehen, dass der künftige G-BA-Vorsitzende drei Jahre lang keiner der G-BA-Trägerorganisationen angehört haben darf – auch nicht deren Mitgliedsverbänden. Damit hat die Selbstverwaltung von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen eine bescheidene Auswahl an Experten. Als wahrscheinlich galt es daher bislang, dass der künftige G-BA-Chef aus der Politik kommt. Der Jurist Hecken war in den vergangenen Monaten als heißer Kandidat gehandelt worden. Die Apotheker haben ihn vor allem als denjenigen Mann in Erinnerung, der in Saarbrücken die erste DocMorris-Fremdbesitz-Apotheke zuließ. Der Jurist zeigte sich sicher, mit dieser Entscheidung europarechtlich auf der richtigen Bahn zu sein – und scheiterte bekanntlich vor dem Europäischen Gerichtshof.

Nun bleibt es also spannend, wer ab dem kommenden Sommer den unparteiischen Vorsitz des einflussreichen Selbstverwaltungsgremiums übernehmen wird. Nachdem Hess – der vor seiner Berufung zum G-BA-Chef lange Jahre für die Kassenärzte tätig war – von der Leistungserbringerseite vorgeschlagen war, steht das Vorschlagsrecht nun den Kassen zu. Sie könnten laut "FAZ" den ehemaligen Barmer-Chef Johannes Vöcking ins Spiel bringen. Der Jurist hatte sich allerdings erst Ende 2009 aus der Kasse zurückgezogen.



DAZ 2011, Nr. 44, S. 47

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