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Autoimmunerkrankungen erhöhen Krebsrisiko

Die meisten Autoimmunerkrankungen erhöhen das Krebsrisiko. Das fanden jetzt Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums heraus.

Sie untersuchten die Wechselbeziehung zwischen 33 verschiedenen Autoimmunerkrankungen und elf unterschiedlichen Krebserkrankungen des Verdauungstraktes anhand des schwedischen Krebsregisters, das zwölf Millionen Personen umfasst. Ergebnis: Menschen, die an perniziöser Anämie leiden, haben ein viermal höheres Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, als die Allgemeinbevölkerung. Bei Myasthenia gravis treten sogar fünf verschiedene Krebsarten vermehrt auf, z. B. besteht ein fast dreifach erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs. Für Magen- und Darmkrebs ist das Risiko um etwa 30 Prozent höher als das der Allgemeinbevölkerung. Auch bei Morbus Crohn, systemischem Lupus, bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa sowie bei der Schuppenflechte Psoriasis fanden die Forscher erhöhte Risiken für mehrere Krebsarten des Verdauungstraktes. Bei Rheumatikern dagegen beobachteten die Epidemiologen ein um 30 Prozent vermindertes Darmkrebsrisiko.


hel


Quelle: Hemminki, K. et al.: Ann. Oncol. 2011, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1093/annonc/mdr333



DAZ 2011, Nr. 42, S. 6

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