Arzneimittel und Therapie

Tadalafil bei benigner Prostatahyperplasie

Die Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung von Tadalafil (Cialis®) zur Behandlung von Patienten mit benigner Prostatahyperplasie erweitert. Tadalafil ist seit 2003 in den USA zur Behandlung der erektilen Dysfunktion zugelassen. Nun kann es dort auch bei Männern mit benigner Prostatahyperplasie eingesetzt werden.

In Deutschland ist der selektive, reversible Hemmstoff der zyklischen Guanosin-Monophosphat (cGMP)-spezifischen Phosphodiesterase Typ 5 (PDE-5) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei erwachsenen Männern indiziert. Tadalafil ist der einzige PDE-5-Inhibitor, der für ein langes Wirkzeitfenster von 36 Stunden zugelassen ist.

Phosphodiesterasen spielen eine zentrale Rolle bei der Tonus-Regulation glatter Muskelzellen. Studien haben gezeigt, dass von der täglichen Einnahme eines Phosphodiesterase-5-Hemmers auch Männer mit Miktionsbeschwerden im Rahmen einer benignen Prostatahyperplasie profitieren, unabhängig von einer erektionsverbessernden Wirkung. Der genaue Wirkmechanismus von PDE-5-Hemmern bei einer benignen Prostatahyperplasie ist bisher ungeklärt.

Bis heute hat man 11 verschiedene Phosphodiesterasen (PDE) intrazellulär in verschiedenen Geweben gefunden. PDE-5 kommt z. B. in der Muskulatur von Penisschwellkörper, in der Gefäßmuskulatur und in Thrombozyten vor, im gesamten unteren Harntrakt wurden Phosphodiesterasen nachgewiesen. Auch in der Prostata spielt die PDE-5 in der Regulation des Muskeltonus eine Rolle; die PDE-5-Hemmung führt hier ebenfalls zu einer Relaxierung der glatten Muskulatur.


Quelle: FDA approves Cialis to treat benign prostatic hyperplasia. FDA news release, 6. Oktober 2011.

ck



DAZ 2011, Nr. 41, S. 44

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