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Gesundheitspolitik
ABDA-Haushalt 2012 sorgt für Kontroverse
Die Landesapothekerkammern müssen für 2012 mit 13,5 Millionen Euro rund 4,5 Prozent mehr Kammerbeiträge an die Dachorganisation der Apotheker abführen. In letzter Konsequenz könnte die ABDA-Budgetausweitung nach Ansicht von Brancheninsidern zu steigenden Kammerbeiträgen für die Apotheker führen. Dies hängt davon ab, ob und wie die einzelnen Landesapothekerkammern und Landesapothekerverbände die Erhöhung der Kammerumlage in ihren jeweiligen Haushalten auffangen können.
Teilnehmer der Mitgliederversammlung werteten die Abstimmungsniederlage als "politisches Signal" an die Adresse des ABDA-Vorstandes: "Das war ein erheblicher Schuss vor den Bug", sagte ein Teilnehmer der Mitgliederversammlung zur AZ. Dem geschäftsführenden Vorstand seien die "Leviten" gelesen worden, so die Einschätzung. In der Diskussion wurde argumentiert, dass in so schweren ökonomischen Zeiten eine solche Steigerung des ABDA-Haushaltes nicht zeitgemäß sei. Als Richtschnur gilt normalerweise die allgemeine Preisentwicklung. Ein Teilnehmer wertete das Ergebnis als "schwere Beschädigung" des geschäftsführenden Vorstandes.
Im zweiten Anlauf wurde der Haushalt für das Jahr 2012 mit einer symbolischen Korrektur angenommen. Nach Angaben von Teilnehmern wurde der Haushalt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit um den Betrag von 150.000 Euro gekürzt. Damit habe die Basis ein Zeichen setzen wollen. In der Diskussion wurde mehrfach gefordert, das der Ausweitung des Haushaltes eine entsprechende Leistungssteigerung der Arbeit der ABDA gegenüberstehen müsse.
Studie zu chronischer Herzinsuffizienz gebilligt
Die vom ABDA-Vorstand vorgeschlagene Studie "Endpunktstudie zur Wirksamkeit einer Apotheken-basierten Intervention für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz" wurde mit großer Mehrheit gebilligt. Circa 90 Delegierte enthielten sich der Stimme. Es gab eine Nein-Stimme. In der Diskussion wurde vom ABDA-Vorstand kritisiert, dass vorab bei DAZ.online Inhalt und Kosten der Studie bekannt geworden seien.
"Die ABDA will in einer Studie untersuchen, welchen Effekt eine intensive, strukturierte Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz durch den Apotheker hat", schreibt der ABDA-Pressedienst PZ online. Ziel dieser randomisierten kontrollierten Studie sei es, durch die apothekerliche Betreuung die Krankenhauseinweisungen von älteren Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu verringern und ihr Leben zu verlängern.
Im Vorfeld hatte es Kritik an der Finanzierung der Studie durch die ABDA gegeben. Von Kritikern wurde die Frage nach dem Nutzen der Studie für die öffentliche Apotheke gestellt. "Die Patienten erhalten einmal in der Woche die für sie individuell gestellte Medikation", erläuterte Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) laut PZ online. Die wöchentlichen Kontakte ermöglichten ein engmaschiges Monitoring der Arzneimittelverträglichkeit und der Therapietreue.
Geleitet wird die Studie von Schulz und Professor Dr. Ulrich Laufs. Laufs ist Kardiologe und Mitglied der Arzneimittelkommissionen der Apotheker und der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt bezeichnete diese Endpunktstudie laut PZ online als eines der wichtigsten Projekte der Apothekerschaft.
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