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Gesundheitspolitik
Jugendliche konsumieren weniger Rauschmittel
Aktuelle Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen, dass Jugendliche offenbar zunehmend die Klarheit schätzen: So tranken im vergangenen Jahr 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal in der Woche Alkohol – 2004 waren es noch 21 Prozent. Ganz ähnlich sieht es beim Zigarettenkonsum aus: 13 Prozent der Jugendlichen in diesem Alter rauchen, 2001 waren es noch 23 Prozent. Auch der Anteil der Nieraucher ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: 68 Prozent der minderjährigen Jugendlichen gaben an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben; 2001 waren es nur 41 Prozent. Zudem gaben 2010 mit 5 Prozent nur noch halb so viele Jugendliche wie 2004 an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Dyckmans sieht die Drogen- und Suchtpolitik der christlich-liberalen Koalition angesichts dieser Rückgänge "auf einem guten Weg". Dennoch seien die positiven Entwicklungen kein Grund zur Entwarnung: "Es muss unser Ziel sein, noch mehr Jugendliche davon zu überzeugen, dass Suchtmittel und Drogen keine Freizeitbeschäftigung und keine Problemlöser sind. Deshalb müssen wir unsere Präventionsmaßnahmen noch genauer auf die Zielgruppen ausrichten, die durch problematisches Konsumverhalten auffallen. Dies sind beispielsweise die jugendlichen Rauschtrinker", so die Drogenbeauftragte.
Aber der Drogenbericht hat nicht nur Jugendliche im Blick. Insgesamt sind es rund 16 Millionen Menschen, die hierzulande rauchen. 1,3 Millionen sind alkoholabhängig – darunter 370.000 Frauen. Die Zahl der Medikamentenabhängigen wird auf zwischen 1,4 und 1,9 Millionen geschätzt. 600.000 Menschen weisen einen problematischen Cannabiskonsum auf, 200.000 Menschen nehmen sonstige illegale Drogen und bis zu 600.000 Menschen gelten als glücksspielsüchtig.
Apotheken als wichtige Anlaufstelle
Apothekerinnen und Apotheker werden im Drogen- und Suchtbericht als wichtige Partner in der Suchtprävention angesprochen. Gerade mit Blick auf die Medikamentenabhängigkeit sei ihrerseits "großes Engagement" bei der Beratung notwendig. Schließlich besitzen 4 bis 5 Prozent aller häufig verordneten Arzneimittel ein eigenes Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial. Der Übergang zwischen Gebrauch und Missbrauch sei oft fließend und deshalb besonders schwer zu erkennen, konstatiert der Bericht. Auch Ärztinnen und Ärzte trügen daher eine besondere Verantwortung bei der indikations- und dauergerechten Medikamentenverordnung. Der Bericht stellt in diesem Zusammenhang das Modellprojekt "Ambulanter Entzug Benzodiazepinabhängiger Patienten in Zusammenarbeit von Apotheker und Hausarzt" vor. Dieses 2009 angelaufene Projekt soll aufzeigen, dass durch diese Kooperation erfolgreich ambulante Entzüge möglich sind – es wird noch bis November 2012 vom Bundesgesundheitsministerium gefördert. Als ein weiteres positives Beispiel führt der Bericht den von der Drogenbeauftragten gemeinsam mit der ABDA herausgegebenen Flyer zum Suchtmittelkonsum in der Schwangerschaft an. Dieser informiert Schwangere in knapper und plakativer Form über die Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums für das ungeborene Kind. Die Resonanz war sehr groß, heißt es im Drogen- und Suchtbericht: Weit über 300.000 Flyer wurden an die Apotheken und Apothekenverbände ausgeliefert und seit September 2010 verteilt.
InternetDer Drogen- und Suchtbericht ist im Internet abrufbar unter
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