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- DAZ 38/2009
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Starke Stellung
Eine gute Nachricht: Die Apotheke kann ihre Position als Einkaufsstätte für rezeptfreie Gesundheitsprodukte im Wettbewerb behaupten. Und: Markenprodukte genießen auch weiterhin einen hohen Vertrauensvorschuss bei den Verbrauchern. Dies sind zwei Trends, die eine aktuelle Befragung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) unter 450 Verbrauchern ergab. Ein solches Ergebnis hätte man im Rückblick auf die Entwicklungen im Markt in den letzten Jahren nicht unbedingt in dieser Deutlichkeit erwartet. OTCs wurden aus der Erstattungspflicht der Kassen entlassen, die Preise für OTCs wurden freigegeben. Dadurch hat sich der Apothekenmarkt verändert. Arzneimittel sind in den Strudel von Preiskämpfen geraten, einige (Versand-)Apotheken bieten Dumpingpreise für Arzneimittel. Und trotzdem: dem Image der Apotheke und der Produkte scheint dies glücklicherweise nicht geschadet zu haben. Jeder zweite Verbraucher zieht die Apotheke gegenüber Drogeriemärkten vor, fand das IfH in der Umfrage heraus. Der Grund liegt in der Fachberatung, die man in der Apotheke erwartet. Knapp jeder zweite Verbraucher ist der Meinung, dass Apotheker bei der Beratung stets auf den Bedarf der Kunden eingehen. Das ist erfreulich zu lesen. Die Umfrage bestätigt die starke Stellung der Apotheken. Die negativen Schlagzeilen über die mangelhafte Beratung in einigen wenigen Apotheken, die manche Fernsehmagazine mit Unterstützung von "Pharmazieprofessoren" und "ärztlichen Pharmakologen" produzieren, hinterlassen keine nachhaltigen Wirkungen bei den Verbrauchern. Das positive Einkaufserlebnis vor Ort zählt einfach mehr.
Neben der Fachberatung überzeugen aber auch laut IfH-Umfrage die hohe Qualität der Produkte aus der Apotheke. In den Augen der Verbraucher sind sogar freiverkäufliche Arzneimittel aus Apotheken hochwertiger als freiverkäufliche Arzneimittel aus Drogerien oder dem Lebensmittelhandel. Ich behaupte mal: da spielt das Image der Apotheke als Verkaufsort eine große Rolle. Ein Vitaminpräparat vom Apotheker in die Hand des Verbrauchers gelegt wirkt bereits suggestiv besser als das billige Röhrchen Vitaminbrause bei Schlecker oder dm im Regal, das in den Einkaufswagen geworfen wird. Also: Apotheke und apothekenexklusive Ware ziehen gegenseitig Nutzen von ihren Qualitäten und vom Image. Die Apotheke profitiert von der Qualität und der Stärke der angebotenen Waren, die Waren wiederum kommen im Umfeld der seriösen Apotheke besser zur Geltung. Und so kommt die IfH-Studie zu dem Schluss, dass die Apotheke ihr positives Image sorgfältig pflegen und ausbauen sollte. Die Hersteller sollten sich dagegen genau überlegen, ob eine Abkehr vom Vertriebskanal Apotheke sinnvoll ist, selbst wenn die Verlockungen des Massengeschäfts groß sind. Ein Zurück gibt es nicht mehr.
Da wir gerade bei Trends und beim Image der Apotheke und ihrer Produkte sind: Kennen Sie die Gruppe der "Lohas"? Das ist keine neue Sekte oder keine Randerscheinung in unserer Gesellschaft. Es sind Menschen, die einen Lebensstil entwickelt haben, der sich an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientiert (Lohas = lifestyle of health and sustainability). Anfang der 90er Jahre wurde dieser Trend von amerikanischen Soziologen erstmals beschrieben. In den USA schätzt man das Marktpotenzial der Lohas für 2010 bereits auf 424 Mrd. US-Dollar. Auch in Deutschland sind die Lohas auf dem Vormarsch, auch wenn diese Gruppe noch möglicherweise gar nicht weiß, dass sie von Soziologen und Marktingleuten diesem Lebensstil zugeordnet wird. Unser Bericht über die Lohas weist auf das Marktpotenzial für die Apotheke hin: Lohas sind Apothekengänger! Die Chance sollten Sie nutzen.
Peter Ditzel
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