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- DAZ 32/2009
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Arzneimittel und Therapie
Intranasales Fentanyl bei Durchbruchschmerzen
Zu den Patienten, die eine Opioid-Basistherapie erhalten, werden diejenigen gezählt, die mindestens 60 mg orales Morphium täglich, mindestens 25 µg transdermales Fentanyl pro Stunde, mindestens 30 mg Oxycodon täglich, mindestens 8 mg orales Hydromorphon täglich oder eine äquianalgetische Dosis eines anderen Opioids über eine Woche oder länger erhalten. Tritt bei so kontrollierten Dauerschmerzen eine vorübergehende Exazerbation der Schmerzen auf, so spricht man von Durchbruchschmerzen. Das intranasale Fentanyl-Spray ist in seiner Wirkweise eng an die typischen Episoden von Durchbruchschmerz bei Tumorpatienten angepasst. Die schnelle Aufnahme über die Nasenschleimhaut führt zu einem raschen Wirkeintritt, der es den Patienten ermöglicht, ihre Schmerzen zu kontrollieren: Die Schmerzlinderung setzt bereits nach fünf Minuten ein. Klinische Daten zeigen, dass das lipophile Fentanyl sehr schnell durch die Nasenschleimhaut resorbiert wird. Nach Applikation von Instanyl® in Einzeldosen von 50 bis 200 µg Fentanyl pro Dosis wird bei opioidtoleranten Tumorpatienten die maximale Plasmakonzentration (Cmax) von 0,35 bis 1,2 ng/ml schnell erreicht: Die korrelierende mittlere Tmax beträgt 12 bis 15 Minuten. Die Wirkdauer wird mit durchschnittlich 56 Minuten angegeben. Vor Beginn der Behandlung mit dem Nasenspray sollten die Dauerschmerzen mit Opioiden stabil unter Kontrolle sein, und es sollten nicht mehr als vier Episoden von Durchbruchschmerzen am Tag auftreten. Eine Dosis (100 µl Lösung des Sprays) enthält 50 µg Fentanyl. Die erste Dosis beträgt ein Sprühstoß in ein Nasenloch und wird nach Bedarf erhöht, bis die Dosis erreicht ist, die eine ausreichende Schmerzlinderung bewirkt. Wenn die Schmerzen nicht ausreichend gelindert werden, kann dieselbe Dosis frühestens nach zehn Minuten noch einmal verabreicht werden. Die Behandlung von bis zu vier Durchbruchschmerz-Episoden, jeweils mit nicht mehr als zwei Dosen in einem Abstand von mindestens zehn Minuten, wird als maximale Tagesdosis angegeben. Das Präparat sollte sofort abgesetzt werden, wenn der Patient nicht mehr unter Durchbruchschmerz-Episoden leidet.
Neben- und Wechselwirkungen beachten
Die Zulassung durch die Europäische Kommission stützt sich auf umfassende Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit des Fentanyl-Sprays. Die Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studien haben gezeigt, dass zehn Minuten nach der Verabreichung bei 58% aller mit Instanyl® behandelten Schmerzepisoden eine klinisch erhebliche Linderung der Schmerzen eingetreten ist und alle Instanyl® -Gaben in der zehnmonatigen Beobachtungsphase gut vertragen wurden. Unter der Anwendung von intranasalem Fentanyl sind die für Opioide typischen Nebenwirkungen zu erwarten. Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind Atemdepression, Kreislaufabfall, Hypotonie und Schock, auch wurden Somnolenz, Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzegefühl, Übelkeit, Erbrechen und Hyperhidrose beobachtet. Die Anwendung des Intranasalsprays wird bei Patienten, die einen Monoaminoxidase-Hemmer erhalten haben, nicht empfohlen, da für Opioidanalgetika eine starke und unvorhersagbare Potenzierung der Wirkstärke durch MAO-Hemmer berichtet wurde. Fentanyl wird hauptsächlich über das Cytochrom-P4503A4-IsoenzymSystem (CYP3A4) metabolisiert. Daher können potenziell Wechselwirkungen auftreten, wenn das Fentanylspray zusammen mit Substanzen angewendet wird, die die Aktivität von CYP3A4 beeinflussen. Die gleichzeitige Anwendung mit Substanzen, die die CYP3A4-Aktivität induzieren, kann die Wirksamkeit von Instanyl® herabsetzen.
Quelle
European Public Assessment Report Instanyl® der EMEA vom 31. Juli 2009.
Zulassung von Instanyl® , Pressemitteilung der Nycomed Deutschland GmbH vom 23. Juli 2009.
ck
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