Prisma

Rauchen schädigt den Weckvorgang

Dass Kinder aus Raucherfamilien ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod haben, ist bekannt. Warum das so ist, ist jedoch noch weitgehend unklar. Australische Forscher haben nun einen möglichen Grund entdeckt: Durch den Rauch wird der Weckvorgang als Antwort auf eine lebensbedrohliche Situation gehemmt.

Die Wissenschaftler um Rosemary Horne untersuchten 25 gesunde Babys drei, zehn und 22 Wochen nach der Geburt. Die Mütter von zwölf der Kinder rauchten im Schnitt 15 Zigaretten pro Tag, bei den anderen Babys handelte es sich um Kinder von Nichtraucherinnen. Da die Forscher eine Beeinflussung des Weckvorgangs durch den Rauch vermuteten, richteten sie während des Tagesschlafs einen kurzen Luftstrahl auf die Nasenlöcher der Babys, um sie zu wecken. Gleichzeitig beobachteten sie, wie das Gehirn reagierte. Dabei kamen deutliche Unterschiede im Aktivierungsmuster zwischen den beiden Gruppen zutage. Bei den Kindern von Raucherinnen war die kortikale Erregung, die wesentlichen Einfluss auf Schlaflosigkeit, Muskeltonus, Herzfrequenz und Atmung hat, stark vermindert. "Unsere Forschung zeigt, dass mütterliches Rauchen die Weckreaktionen verschlechtert, was eine mögliche Erklärung für das höhere Kindstod-Risiko darstellt", so das Fazit von Studienleiterin Horne. ral

Quelle: Horne, R. et al.: Sleep 2009; 32 (4): 515 – 521

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