Prisma

Gelernt ist gelernt

Vieles von dem, was man in der Schule gelernt hat, muss man unter dem Stichwort "vergessen" abhaken. Völlig verloren scheint das Wissen aber nicht zu sein. Münchner Neurobiologen haben herausgefunden, warum man einmal Gelerntes später schneller wiedererlernen kann.

Die Forscher um Mark Hübener konnten zeigen, dass es – abhängig davon, ob eine Information völlig neu erlernt oder nur "aufgefrischt" wird – deutliche Unterschiede im Auswachsen von Zellkontakten gibt. Für den Nachweis legten sie für mehrere Tage jeweils ein Auge "still" und unterbrachen damit den Informationsfluss zu visuellen Neuronen. Diese verbanden sich daraufhin neu, so dass sie auf Informationen aus dem anderen Auge reagieren konnten. Wurde das zwischenzeitlich inaktive Auge reaktiviert, nahmen die Nervenzellen schnell ihre ursprüngliche Arbeit wieder auf und reagierten kaum mehr auf Signale aus dem anderen Auge. "Ein Großteil der neu entstandenen Fortsätze blieb jedoch bestehen", erklärte Hübener. Wurde das gleiche Auge später noch einmal inaktiviert, verlief die Neuorganisation der Nervenzellen deutlich schneller, obwohl keine neuen Fortsätze entstanden. ral

Quelle: Hübener, M. et al.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature07487

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.