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Vom Leben und Sterben der Fettzellen

Was schon lange vermutet worden war, bestätigt nun eine Studie schwedischer Wissenschaftler: Die Anzahl der Fettzellen im menschlichen Körper bleibt lebenslang gleich. Angelegt wird sie in Kindheit und Jugend. Fortan verändert sich das Fettgewebe lediglich hinsichtlich der Größe seiner Zellen. Neu ist die Erkenntnis, dass das Fettgewebe einem lebenslangen Regenerationsprozess unterliegt. Gelänge es, in diesen Prozess einzugreifen, vermuten die Forscher hier einen möglichen Ansatz, Übergewicht nachhaltiger als bislang zu bekämpfen.

Das Forscherteam um Kirsty Spalding vom Karolinska-Institut, Stockholm, untersuchte Fettgewebe normal- sowie übergewichtiger Menschen und kombinierte die Ergebnisse mit früher erhobenen Daten von Kindern. Erstes Ergebnis ihrer Untersuchungen: Die Menge an Fett, die ein menschlicher Körper einlagert, wird durch die Anzahl der Adipozyten und durch deren Größe bestimmt. Während die Größe der Zellen variabel ist, bleibt die in Kindheit und Jugend aufgebaute Gesamtzahl der Adipozyten ab dem Alter von etwa 20 Jahren konstant. Selbst nach deutlicher Gewichtsreduktion sinkt die Gesamtzahl der Fettzellen nicht. Interessanter, so die schwedischen Wissenschaftler, sei jedoch die Erkenntnis, dass sich die Fettzellen in einem fließenden Prozess fortlaufend regenerieren. Das sukzessive Absterben und anschließende Neubilden von jährlich durchschnittlich 10 Prozent der Adipozyten sorgt für stete Erneuerung des Fettgewebes bei konstanter Gesamtzahl der Zellen. Ließe sich dieser bislang unbekannte Regenerationsprozess der Fettzellen steuern, so die Vermutung der Forscher, könnte man möglicherweise durch medikamentöse Blockade der Zellneubildung nach einer Gewichtsreduktion den gefürchteten Jojo-Effekt ausschalten. Spalding mahnt hierbei jedoch zu Vorsicht: "Man muss damit sehr vorsichtig sein".


ka


Quelle: Spalding, Kirsty et al.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature06902.

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