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- DAZ 3/2008
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Personen
Eine Ära ging zu Ende
Seit dieser Zeit wurde die Apotheke durch Umbau- und Modernisierungsarbeiten stets auf dem neuesten Stand gehalten. Im Zentrum Merklingens gelegen war die Apotheke ein fester Bestandteil des Dorfbildes. Über die Jahre belief sich die Anzahl der Mitarbeiter auf über 30 Personen.
Das überdurchschnittlich gute Betriebsklima, geprägt durch ein gemeinschaftliches Miteinander und Chefs, die jeden Mitarbeiter schätzten, für alle Sorgen und Nöte stets ein offenes Ohr hatten, die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter förderten und unterstützten und zu Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten äußerst großzügig waren, sucht sicherlich seinesgleichen.
"Nix g‘schwätzt isch g‘nug g‘lobt" oder "1/4 Lob" sind Devisen unseres Chefs, der seine Apotheke bis zum letzten Staubkorn stets im Griff hatte. Seinen Adleraugen entging rein gar nichts. Unstimmigkeiten wurden geklärt und waren damit erledigt.
Mit ihm geht ein Apotheker, der das wahre Apothekersein auch lebte. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen stand immer die Gesundheit unserer Kunden. Hätten wir uns doch auch ab und zu den Kaufmann in ihm gewünscht. So kam es sicher immer wieder vor, dass Kunden, die in fester Absicht etwas Bestimmtes zu erwerben die Apotheke betraten, sich nach kurzer Zeit wieder vor der Apotheke fanden, mit dem Hinweis, dass das Gewünschte nicht sinnvoll sei, das zu Hause noch vorrätige sicher ausreiche und die dann noch gut gemeinte Ratschläge zur baldigen Genesung mit auf den Weg bekamen. Umsatz hier = 0.
Und so wird unser Chef sicher nicht nur uns, sondern auch unseren Kunden sehr fehlen. Sie und wir werden noch oft an die schöne Zeit zurückdenken.
Die noch bestehende enge Verbundenheit auch ehemaliger Mitarbeiter führte dazu, dass sich fast alle an diesem letzten Samstag – sehr zur Überraschung unserer Chefs – in der Apotheke einfanden, um ihnen die besten Wünsche für den wohlverdienten Ruhestand mit auf den Weg zu geben.
Bleibt uns nur ihnen beiden Gesundheit und Glück zu wünschen, damit sie die nun gewonnene Freizeit noch recht lange genießen können.
Claudia Meier, Grafing
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