Prisma

iPods stören Herzschrittmacher doch nicht

Entgegen den im letzten Jahr veröffentlichten Ergebnissen von Krit Jongnarangsin (die DAZ berichtete in Ausgabe Nr. 22/2007 auf S. 6), gibt es nun Entwarnung: Das Tragen von iPods beeinträchtigt weder Herzschrittmacher noch implantierte Kardioverter-Defibrillatoren. Allein bei deren Wartung sollte der MP3-Player ausgeschaltet bleiben.

Charles Berul betreut an der Kinderklinik in Boston vor allem jugendliche Patienten mit einem Herzschrittmacher oder einem implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD). Viele davon würden Musik über MP3-Player hören und berichteten nie über Störungen, sodass er das im letzten Jahr veröffentlichte Studienergebnis anzweifelte und von September bis Dezember 2007 selbst eine Untersuchung an Patienten im Alter von sechs bis 60 Jahren durchführte.

Er setzte alle Teilnehmer den elektromagnetischen Feldern verschiedener MP3-Player aus (iPod Nano und iPod Video von Apple, Sansa von SanDisk und Zune von Microsoft). In keinem Fall wurde die Funktion der Herzschrittmacher oder ICDs dadurch gestört. Allein bei der telemetrischen Wartung, die ein Monitoring und eine Neuprogrammierung der Geräte beinhaltet, traten bei 41 Prozent der Patienten Störungen auf, sofern sich die MP3-Player näher als sechs Zoll (rund 15 cm) dazu befanden. Dies fiel insbesondere bei größeren Geräten wie iPod Video und Zune auf.

Basierend auf diesen Ergebnissen können Patienten mit Herzschrittmachern oder ICDs unbedenklich Musik über MP3-Player hören, nur bei der Untersuchung beim Arzt sollte dieser ausgeschaltet werden. Diese Auffassung vertritt auch die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA.


el


Quelle: Berul, C. I. et al.: Hearth Rhythm 5 (4), 545-550 (2008).

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