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60 Mrd. Euro für die Gesundheit

Pro Jahr gibt jeder Deutsche zusätzlich zur Krankenversicherung rund 900 Euro für seine Gesundheit aus. Insgesamt umfasst der so genannte "Zweite Gesundheitsmarkt", der alle privat finanzierten Dienstleistungen und Produkte darstellt, heute 60 Mrd. Euro. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von sechs Prozent seit dem Jahr 2000.

Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants. "Fast alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom Einkommen, möchten zunehmend etwas für ihre Gesundheit tun und nutzen gesundheitsfördernde Produkte und Dienstleistungen", erklärt Studienautor und Gesundheitsexperte Joachim Kartte.

Ihr Geld geben die Bürger für Vorsorgeuntersuchungen, Alternativmedizin, Wellness, Sport und gesunde Ernährung aus. Allerdings sei das Interesse am gesunden Leben in der Bevölkerung nicht gleich verteilt. Die Studie machte fünf repräsentative Typen von Konsumenten aus, deren Gesundheitsverhalten sich in allen Alters-, Einkommens- und Bildungsschichten widerspiegele. So sind die "rundum Aktiven" sehr sportlich und interessieren sich für Wellness. Sie geben einiges Geld für Vorsorge und Zusatzversicherungen aus, machen sich aber keine großen Gedanken um ihre Gesundheit. Die "sorglosen Sportler" sehen ihren Lebensinhalt im Trainieren, Gesundheit ist für sie dabei ein positiver Nebeneffekt. Die "traditionellen Minimalisten" hingegen haben kaum Interesse an Sport und Gesundheitsthemen. Ähnlich sieht es bei den "passiven Zauderern" aus, die zwar meinen, dass sie mehr für ihre Gesundheit tun sollten, es aber doch bei dem guten Vorsatz belassen. Die "selbstkritisch Interessierten" wiederum befassen sich oft und gern mit Gesundheitsthemen und stellen den Typ dar, der am meisten für Gesundheit ausgibt.

Unternehmen, die sich im "Zweiten Gesundheitsmarkt" betätigen wollen, rät Kartte: "Sie sollten diese Grundtypen kennen, damit Sie wissen, wen Sie wie ansprechen können."


ral

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