Prisma

Gefahr sticht in die Nase

Für unsere Vorfahren war einst ein guter Geruchssinn überlebensnotwendig. Dass unsere Nase jedoch auch heute noch auf Gefahren höchst sensibel reagiert, fanden amerikanische Wissenschaftler heraus.

Forscher der Northwestern University in Chicago ließen Probanden an drei Flüssigkeiten schnuppern, die kaum merklich unterschiedlich rochen. Anfangs gelang es den Teilnehmern nur sehr schwer, die Düfte zu identifizieren. Das änderte sich jedoch, als die Wissenschaftler den Probanden harmlose Elektroschocks verabreichten, wenn sie an einer bestimmten Flüssigkeit rochen. Durch das negative Erlebnis wurde bei den Teilnehmern ein Lernprozess ausgelöst, so dass sie anschließend die Duftproben auch ohne schmerzhafte Beigabe besser unterscheiden konnten. Mithilfe magnetresonanztomographischer Messungen ließen sich die Wahrnehmungsprozesse auch im Gehirn beobachten. Im olfaktorischen Cortex waren veränderte Aktivitäten zu erkennen. Demnach sorgen schlechte Erfahrungen nicht nur für reflektorische Verhaltensmuster, sondern steigern bereits im Vorfeld die sinnliche Wahrnehmung.


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Quelle: Li, W. et al.: Science 319, 1842-1845 (2008).

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