Arzneimittel und Therapie

Stoffwechselerkrankungen

Zulassung für Sapropterin zur Behandlung der Hyperphenylalaninämie beantragt

Merck Serono hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMEA einen Antrag auf Marktzulassung für Sapropterin zur oralen Therapie schwerer Hyperphenylalaninämie (HPA) eingereicht.

Sapropterin ist ein orales Therapeutikum für die Behandlung der Hyperphenylalaninämie (HPA) aufgrund von Phenylketonurie (PKU) oder Mangel an Tetrahydrobiopterin (BH4). Für die Therapie der Hyperphenylalaninämie, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung, die durch Phenylketonurie oder BH4-Mangel verursacht wird, ist derzeit in Europa kein Medikament zugelassen.

Sapropterin ist die synthetische Form von 6R-BH4, einem natürlich vorkommenden Enzym-Kofaktor, der zusammen mit dem Enzym Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) am Stoffwechsel von Phenylalanin (Phe) beteiligt ist. Klinische Daten legen nahe, dass Sapropterin bei der Untergruppe von Patienten, die auf BH4 ansprechen, die Phe-Werte im Blut signifikant verringert. Sapropterin hat für die Behandlung von HPA zuvor sowohl von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA als auch von der EMEA den Status eines "Orphan Medicinal Product", eines Arzneimittels zur Behandlung seltener Krankheiten erhalten.

Genetisch bedingte Störungen

Phenylketonurie und BH4-Mangel werden durch genetisch bedingte Störungen des Stoffwechsels der Aminosäure Phenylalanin verursacht, die zu Hyperphenylalaninämie, also abnorm hohen Konzentrationen von Phenylalanin im Blut führen. Hyperphenylalaninämie kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu schweren Schädigungen des Gehirns führen, bei älteren Patienten zu neurologischen Schäden.

In den Industrienationen gibt es mindestens 50.000 Patienten mit diagnostizierter Hyperphenylalaninämie infolge von PKU oder BH4-Mangel. In Europa ist derzeit noch kein Medikament zur Therapie dieser Erkrankung zugelassen. Die einzige Option für PKU-Patienten ist eine Kontrolle ihrer Erkrankung durch Befolgen einer Diät mit sehr stark eingeschränkter Aufnahme von Phenylalanin.

Behandlung senkt Phenylalanin-Konzentration

Daten aus zwei internationalen, randomisierten, placebokontrollierten klinischen Doppelblindstudien der Phase III bei Patienten mit Hyperphenylalaninämie aufgrund von PKU zeigen, dass die Behandlung mit Sapropterin die Konzentration von Phenylalanin im Blut senkt und die Notwendigkeit zur Begrenzung der Phenylalanin-Aufnahme mit der Nahrung verringern könnte. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, laufende Nase, Durchfall, Erbrechen, Halsschmerzen, Husten, Bauchschmerzen, verstopfte Nase und geringe Phenylalaninwerte im Blut. Diese unerwünschten Ereignisse waren im allgemeinen schwach bis mäßig ausgeprägt und traten nur vorübergehend auf.

Quelle

Pressemitteilung der Firma Merck. Darmstadt. 8. November 2007.

hel

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