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- DAZ 49/2006
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Protest in Erfurt
Ronald Schreiber, Präsident der Thüringer Apothekerkammer zählt auf, welche guten Argumente die Thüringer Pharmazeuten für ein besseres Gesetz haben. "Vorsätzliche Schwerhörigkeit ist kein Patentrezept für erfolgreiche Politik" kritisiert er Bundes- und Landespolitiker. Der Erfurter erinnert an den bundesweiten Protest von mehr als 40.000 Apothekern und ihren Mitarbeitern im November und fordert eine Reform, "die vom Patienten her gedacht wird". "Was ich heute erlebe, hätte ich mir in den letzten 40 Jahren meiner Berufstätigkeit nicht vorstellen können, selbst nicht in der DDR-Zeit", beklagt unter den Demonstranten Apotheker Eike Biedermann aus Schweinau im Wartburgkreis. "Meine größte Sorge ist, daß der Patient in unserer ländlichen Region auf der Strecke bleibt. Wir versorgen nicht nur viele alte Menschen bei langen Fahrten über Land mit Arzneimitteln, sondern leisten in großem Umfang Sozialarbeit." Das tue er gern, doch "wie soll das gehen, wenn ich meine sechs Mitarbeiter nicht mehr halten kann?", fragt er empört. Jetzt schlagen auf der Tribüne Redner der niedergelassenen und Krankenhausärzte in die gleiche Kerbe wie zuvor der Apotheker Schreiber. Aller Anliegen: "Die Gesetzesvorlage muß weg!" Als Signal an die Politik werfen die Heilberufler am Ende "heute nur symbolisch" ihre Kittel in Kisten mit der Aufschrift "Geiz macht krank". Es tut gut, so dem Gefühlsstau Luft zu verschaffen. Apotheker und Ärzte warnen gemeinsam vor einem Flächenbrand.
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