Prisma

Neurologie: Stimme und Inhalt müssen zusammen passen

Wenn wir jemandem zuhören, versucht unser Gehirn die Bedeutung der Sätze nicht nur anhand der Worte festzumachen, sondern gleicht das Gesagte auch über die Identität des Sprechers ab. Stimmt beides nicht überein, reagiert die Denkzentrale überrascht.

In einer Studie wurden Probanden per Kopfhörer mit Sätzen konfrontiert, in denen entweder ein Wort unsinnig erschien oder das Gesagte nicht zum Sprecher passte. Anhand eines Elektro–enzephalogramms wurden die Gehirnwellen der Teilnehmer aufgezeichnet. Wurde z. B. der Satz gesprochen "Du wäschst deine Hände mit Pferd und Wasser", lies sich die Überraschung im Gehirn anhand einer charakteristischen Zacke feststellen. Ähnliches erfolgte, wenn ein Mann den Satz sagte "Könnte ich nur aussehen wie Britney Spears".

Offensichtlich widersprachen die Worte Pferd und Britney den Erwartungen der Zuhörer, so die Forscher. Demnach ist der Sprecher für den Mitteilungswert und dessen Verarbeitung genauso wichtig wie der Inhalt des Gesagten. war

Quelle: Forum der Federation of Euro–pean Neuroscience Societies (FENS), 8.–12.7.2006, Wien, Abstract Nr. S05.3

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