Prisma

Genmutation erhöht Malariarisiko

Jährlich sterben etwa zwei bis drei Millionen Menschen an Malaria. 90 Prozent von ihnen sind afrikanische Kinder. Offensichtlich wird bei diesen jungen Patienten das Immunsystem durch Veränderungen im Erbgut lahm gelegt, erklären deutsche Wissenschaftler nach einer Studie in Ghana.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass jedes vierte der 870 untersuchten Kinder einen genetischen Defekt im Immunsystem aufwies und damit das Risiko für eine schwere oder tödliche Malariaerkrankung erhöht war. Betroffen von den genetischen Veränderungen sind die für das Abwehrsystem wichtigen "Toll-Rezeptoren" (TLR-4). Diese Transmembranproteine helfen dem Immunsystem, zwischen körpereigenen abgestorbenen Zellen und fremden Erregern zu unterscheiden. Außerdem spielen sie für die erworbene Immunantwort eine wichtige Rolle.

Die Forscher erkannten, dass bereits mit einer einzigen veränderten Aminosäure in der Struktur von TLR-4 die Malariaerreger nicht mehr ausreichend von der Immunabwehr erkannt werden konnten. Solche Genmutationen haben vermutlich auch Auswirkungen auf mögliche Malariaimpfstoffe, so die Wissenschaftler. Der Impfschutz könnte bei Trägern von TLR-4 Varianten nur gering oder gar nicht vorhanden sein. war

Quelle: PNAS 103 (1), 177-182 (2006).

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