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Prisma
Hirnforschung: Sprachzentrum auf Wanderschaft
An der Untersuchung der Universität Cincinnati nahmen 177 rechtshändige Testpersonen im Alter von 5 bis 67 Jahren teil. Ihre Aufgabe war es, zu vorgegebenen Hauptworten wie Stuhl oder Herd ein nahe liegendes Verb zu finden und es laut zu sagen. Mithilfe computertomographischer Bilder konnten die Forscher die sprachaktiven und farblich markierten Gehirnregionen während der Denkvorgänge und des Sprechens verfolgen. Dabei wurde deutlich, dass sich bei den 5- bis 20-jährigen Probanden die aktiven Muster mit zunehmendem Alter immer stärker in die linke Hirnhälfte verschoben. Die Teilnehmer zwischen 20 und 25 Jahren wiesen beim Sprechen überwiegend Aktivitäten der linken Gehirnbereiche auf, während bei Probanden in fortgeschrittenen Lebensjahren wieder ein Ausgleich stattfand und beide Hirnseiten gefordert waren.
Die Forscher vermuten eine so genannte Plastizität des Gehirns, wobei die mit dem Alter vermehrt auftretenden Fehler in der sprachaktiven Hirnhälfte durch die andere Seite kompensiert werden. Diese Erkenntnisse könnten nützlich bei der Behandlung und Rehabilitation hirnverletzter Patienten sein, z.B. nach einem Schlaganfall.
Quelle: Human Brain Mapping, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1002/hbm.20177
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