Prisma

Namhafte Erinnerung

Was in unserem Kopf passiert, wenn wir Brad Pitt oder Jennifer Aniston auf Bildern anschauen, ist reine Nervensache. Denn für das Wiedererkennen bekannter Personen oder Objekte ist jeweils ein bestimmtes Neuron im Gehirn zuständig, wie nun in der Fachzeitschrift "Nature" zu lesen war.

In einer Studie wurden die Nervenströme von acht Epilepsiepatienten mithilfe bereits implantierter Tiefenelektroden gemessen. Die Probanden betrachteten dabei verschiedene Bilder berühmter Personen. Das Ergebnis: Bei einem Patienten reagierte ein spezifisches Neuron auf alle Bilder der Schauspielerin Jennifer Aniston, so lange diese allein auf dem Foto abgebildet war. Sobald die Aufnahme zusätzlich den Schauspieler Brad Pitt zeigte, konnte keine Reaktion dieser Nervenzelle verzeichnet werden. Auch andere Persönlichkeiten, Gebäude oder Tiere führten nicht zu Aktivitäten in diesem speziellen Neuron. Allerdings konnte bereits der Schriftzug des Namens Jennifer Aniston die dafür zuständigen Nerven stimulieren.

Bei den Untersuchungen spielten vor allem Hirnaktivitäten des limbischen Systems eine große Rolle, in dem die emotionale Bewertung von Erlebnis- und Gedächtnisinhalten stattfindet. Bei 132 getesteten Neuronen zeigten sich 51 als beständig gegenüber bestimmten Personen und Objekten. Die Forscher schließen somit auf einen festgelegten Code, der für die Übertragung komplexer visueller Empfindungen in das Langzeitgedächtnis wichtig ist. war

Quelle: Nature 435 (7045), 1102-1107 (2005).

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