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Streptokokkeninfektion erhöht Risiko für Tics

Schon frühere Berichte deuteten auf einen Zusammenhang zwischen Streptokokkeninfektionen und autoimmunen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie zwanghaftes Verhalten, Tourette-Syndrom oder Tics bei Kindern hin. Die Resultate einer Fall-Kontroll-Studie erhärten nun den Verdacht.

In die Studie miteinbezogen wurden Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren, denen im Zeitraum zwischen Januar 1992 und Dezember 1999 die Diagnose Tourette-Syndrom, zwanghaftes Verhalten oder Tic gestellt wurde. Entsprechend wurden den Patienten anhand des Geburtsdatums, Geschlechts und weiterer Kriterien gesunde Kinder als Kontrollgruppe zugeordnet.

Tatsächlich hatten in den drei Monaten vor Ausbruch der Krankheit die betroffenen Kinder häufiger an einer Streptokokkeninfektion gelitten als die Kontrollgruppe. Diejenigen Kinder, die innerhalb von zwölf Monaten mehrfach Streptokokkeninfektionen durchlebt hatten, wiesen ein größeres Risiko auf, später eine dieser autoimmunen neuropsychiatrischen Erkrankungen diagnostiziert zu bekommen.

Noch sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig, zumal zur Entstehung einer solchen Krankheit vermutlich viele Ursachen beitragen. Ihre Ergebnisse publizierten die Wissenschaftler um Robert Davis vom Center for Health Studies in der Fachzeitschrift Pediatrics. ah

Quelle: Pediatrics 116 (1), 56-60 (2005).

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