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Positive Effekte schon nach einem Tag

Stuttgart (dpv). Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai erinnert der Deutsche Pharmazeutinnen Verband (dpv) die Apotheker und Apothekerinnen an ihre Verantwortung für die Patienten. "Als Pharmazeutinnen sind wir in der Pflicht, vor den dramatischen Folgen des Rauchens zu warnen", erklärt die dpv-Vorsitzende Karin Wahl in Stuttgart. "Wir bieten unsere Hilfe an, weil wir gute Aussichten haben, weibliche und männliche Raucher jeden Alters auf dem Weg in ein rauchfreies Leben zu begleiten".

In Deutschland rauchen etwa 22 Prozent aller Frauen und rund 36 Prozent aller Männer über 15 Jahre. Kein anderes "Genussgift" hat einen vergleichbar starken Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit. Obwohl die meisten Raucher um die Gefahren wissen, nehmen sie das hohe Gesundheitsrisiko auf sich und rauchen weiter.

Da das Rauchen auch unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten haben kann, bietet sich hier für Pharmazeuten ein günstiger Einstiegspunkt für ein Beratungsgespräch. Am bekanntesten ist der Zusammenhang bei der Einnahme hormoneller Kontrazeptiva. Raucherinnen, die die Pille nehmen, neigen verstärkt zu Thromboembolien, Herzinfarkt und Schlaganfall. "Pharmazeutinnen in der Offizin erleben es fast tagtäglich, dass Frauen in der Apotheke ihre Pille holen und auf der Suche nach dem Portemonnaie die Zigarettenschachtel aus der Tasche ziehen und daneben ablegen", so Karin Wahl.

Wenn das Risiko so offensichtlich ist, intervenieren immer mehr verantwortungsvolle Apothekerinnen und Apotheker. "Einen besseren Aufhänger für ein Gespräch gibt es wohl kaum", so Wahl. "Wir sagen, wie man den Weg einschlägt und auch bis zu Ende geht. Welches für den Einzelnen die richtige Hilfe ist – Nicotinkaugummi oder Pflaster, Medikamente oder Akupunktur – das finden wir in einem Gespräch in der Apotheke heraus", ist die Apothekerin überzeugt.

Was passiert nach dem Rauchstopp? 

Die Amerikanische Krebsgesellschaft beschreibt den großen Nutzen, den der Zigarettenverzicht für Raucher hat, wie folgt: 

 

  • 20 Minuten nach der letzten Zigarette gleicht sich die Herzschlagfrequenz und die Körpertemperatur derjenigen des Nichtrauchers an.
  • Acht Stunden nach der letzten Zigarette hat sich das Kohlenmonoxid in den Blutbahnen verflüchtigt und dem Sauerstoff Platz gemacht.
  • Einen Tag nach dem Rauchstopp wird das Herzinfarktrisiko kleiner.
  • Zwei Tage nach dem Rauchstopp verfeinert sich der Geruchs- und Geschmackssinn.
  • Drei Tage nach der letzten Zigarette bessert sich die Atmung merklich.
  • Die Lungenkapazität kann sich nach drei Monaten um bis zu 30 Prozent erhöhen.
  • Ein Jahr nach dem Rauchstopp ist das Risiko von Erkrankungen der Herzkranzgefäße nur noch halb so groß.
  • Zwei Jahre nach dem Rauchstopp ist das Herzinfarktrisiko auf fast normale Werte abgesunken.
  • Zehn Jahre nach dem Rauchstopp ist das Lungenkrebsrisiko fast gleich groß wie bei echten Nichtrauchern.
  • 15 Jahre nach dem Rauchstopp ist das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen so, als hätte man nie geraucht.

 

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