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DAZ aktuell
Die Flutopfer brauchen eine Perspektive (DAZ-Interview)
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Herr Professor Kurth, wie beurteilen Sie als Präsident des Robert Koch-Instituts die Lage?
Kurth:
Was die Seuchenproblematik in den betroffenen Gebieten angeht, so haben wir bisher bis auf eine Ausnahme einen beruhigenden Sachstand. Es gibt keine durch Laboruntersuchungen bestätigten Fälle von Cholera, Typhus oder Ruhr. Allerdings sehen wir Durchfallerkrankungen und respiratorische Erkrankungen. Das war aber angesichts der Größe der betroffenen Regionen auch zu erwarten. Leider gibt es zur Zeit einen kleinen Ausbruch an Tetanus in Indonesien, auf Sumatra. Hier war offenbar das Wasser mit den entsprechenden Sporen kontaminiert. Derzeit laufen jedoch bereits großangelegte Impfaktionen an.
DAZ
Wo können sich Apotheker informieren?
Kurth:
Wir haben weitergehende Informationen auf der Homepage des Robert Koch-Instituts (www.rki.de) eingestellt. Reisende sollten sich zuvor eingehend reisemedizinisch beraten lassen, insbesondere im Hinblick auf Impfungen und Malariaprophylaxe. Ich gehe aber davon aus, dass es keinen Tourismus in die reinen Katastrophen-Gebiete geben wird. Und die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sind entsprechend vorbereitet.
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Nach der Flutkatastrophe in Südostasien ist eine große Hilfsbereitschaft in Deutschland sichtbar geworden. Sind Sie zufrieden damit? Auch in der Apothekerschaft engagieren sich Initiativen für die Überlebenden.
Kurth:
Die Hilfsangebote ebben nicht ab, ich bin darüber natürlich sehr zufrieden. Wir sind bei über 150 Millionen Euro angekommen (Stand 7. Januar, die Red.) mit steigender Tendenz. Ich begrüße, dass die unterschiedlichen Berufsgruppen, darunter die Apotheker, ihren Beitrag leisten. Zusammen mit der großzügigen Hilfe der Bundesregierung können wir beitragen, dass nachhaltige Strukturen in den zerstörten Gebieten aufgebaut werden, denn das ist wichtig, damit die Menschen vor Ort wieder eine Perspektive erhalten.
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Herr Professor Kurth, vielen Dank für das Gespräch.
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