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DAZ aktuell
Frauen ab 50 Jahren wissen wenig über die Gefahren des Brustkrebs
Klaus H. Richter, Vorstandsmitglied der Barmer erklärte, das Jahr 2003 markiere "einen Wendepunkt in der Gesundheitsvorsorge für Frauen in Deutschland". Das bundesweite Screening nach den europäischen Qualitätsanforderungen müsse nun rasch eingeführt werden. Zu diesen Anforderungen zählten eine regelmäßige Zweitbefundung einer Mammographie, hohe technische Standards an die Geräte und insbesondere die Teilnahme von mindestens 70 Prozent der Frauen aus der Altersgruppe zwischen 50 bis 69 Jahren. Möglichst viele dieser Frauen zur Teilnahme an den Mammographie-Screenings zu bewegen, sei Ziel der Aufklärungskampagne, so Richter.
Grundlage der gemeinsamen Initiative ist eine repräsentative Befragung unter 1002 Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren zu ihrem Präventions- und Vorsorgeverhalten, welche die Barmer gemeinsam mit der WHC und dem Selbsthilfeverein durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden am 15. Januar in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. "Die Studie zeigt deutlich, dass bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren eine Informations-, Kommunikations- und Versorgungslücke besteht", erklärte WHC-Präsidentin Irmgard Naß-Griegoleit.
Obwohl die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, in dieser Altersgruppe am höchsten sei, gingen die Frauen immer seltener zum Frauenarzt. Der regelmäßig konsultierte Hausarzt fühle sich aber oft nicht für eine entsprechende Überwachung der Brust zuständig. 70 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe wüssten überhaupt nichts über den Zusammenhang zwischen steigendem Alter und wachsender Brustkrebsgefahr. Während die 40- bis 49-jährigen Frauen Brustkrebs noch als Gesundheitsbedrohung Nr. 1 empfänden, stehe er bei den über 49-jährigen nur noch an vierter Stelle hinter den typischen Alterserkrankungen Schlaganfall, Alzheimer oder Herzinfarkt, so Naß-Griegoleit.
Übrigens: Der Studie zufolge erhalten die meisten Frauen ihre Informationen zum Thema Brustkrebs über das Fernsehen (82 Prozent). An zweiter Stelle steht mit 69 Prozent der Hausarzt, auf Platz drei folgen Apothekenzeitschriften (66 Prozent) – der Apotheker selbst spielt bislang hingegen keine Rolle bei der Aufklärung. Dies könnte eine Anregung sein, ältere Apotheken-Kundinnen über das neue Angebot der gesetzlichen Krankenkassen zu informieren.
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