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Arzneimittel und Therapie
Neue Methadon-Richtlinien: Drogenabhängigkeit als Krankheit ansehen
Die vom Bundesausschuss am 28. Oktober 2002 beschlossenen Richtlinien zur Methadon-Substitution stellen das Substitutionsverfahren auf eine neue Grundlage. Bislang war eine Begleiterkrankung wie zum Beispiel eine Hepatitis- oder HIV-Infektion Bedingung für die Aufnahme in eine Methadon-Therapie gewesen. Darüber hinaus enthalten die Richtlinien, die vom Bundesausschuss einstimmig beschlossen worden sind, nun auch Regelungen für ein umfassendes Therapiekonzept, das eine Konkretisierung beinhaltet und damit eine Überprüfung des Inhalts der Substitutionsbehandlung und eine Qualitätssicherung ermöglicht. Folgende Grundsätze haben unter anderem Eingang in die neuen Richtlinien gefunden:
Die Neufassung trägt der Tatsache Rechnung, dass durch den Verzicht auf die Zweiterkrankung als Voraussetzung für die Substitution eine neue Situation geschaffen wird: Die Drogenabhängigkeit selbst wird nun als eine Krankheit angesehen und rückt in den Mittelpunkt. Künftig haben auch Langzeit-Abhängige, bei denen andere Therapien erfolglos waren, Zugang zur Methadon-Substitution. ck
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