Prisma

Kindersegen: Auch für unfruchtbare Frauen?

Frauen, die keine Eizellen produzieren können, haben eigentlich keine Aussicht darauf, ein Kind zu empfangen. Eigentlich, denn amerikanische Wissenschaftler arbeiten an einem Verfahren, das künftig auch diesen Frauen Kindersegen ermöglichen soll.

Auf der Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology in Lausanne stellte Gianpiero Palermo die neuartige Technik vor. Sie basiert darauf, dass eine entkernte Spendereizelle mit dem Erbgut der unfruchtbaren Frau versehen und anschließend im Reagenzglas befruchtet wird. Das Verfahren beginnt damit, dass einer gesunden Frau eine Eizelle entnommen und entkernt wird. Parallel dazu wird der potenziellen Mutter eine Körperzelle entnommen, deren Kern später als Erbgutquelle verwendet werden soll. Da Körperzellen einen doppelten Chromosomensatz besitzen, Eizellen dagegen nur einen einfachen, muss der Kern vor der Übertragung auf die Eizelle noch "halbiert" werden. Die "leere" Eizelle wird dann mit dem so gewonnenen DNA-Material versehen und anschließend im Reagenzglas befruchtet.

Theoretisch kann diese Eizelle dann eingesetzt werden und die an und für sich unfruchtbare Frau ein - auch genetisch - eigenes Kind bekommen. In der Praxis ist die Methode allerdings noch bei weitem nicht ausgereift. Die bisher mit der Technik hergestellten und befruchteten Eizellen starben alle nach wenigen Teilungszyklen ab.

Woran das lag, ist noch unklar. Vermutet wird, dass sich das DNA-Material der Körperzelle nicht als DNA für eine Eizelle eignet. Denkbar sind jedoch auch weitere Fehlerquellen, z. B. eine Veränderung der DNA während der Halbierung oder ein Fehler bei der Eihülle. ral

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