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Arzneimittel und Therapie
Multiple Sklerose: Frühzeitige Behandlung mit Interferon beta-1a verzögert Kra
Die CHAMP-Studie (Controlled High Risk Subject AVONEX Multiple Sclerosis Prevention Study) liefert hiermit eine weitere Bestätigung für einen entscheidenden Wandel des therapeutischen Vorgehens, erklärte Prof. Dr. Lawrence D. Jacobs, Buffalo (USA), anlässlich der 52.Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) im Mai in San Diego. Wurde bisher die Diagnose einer Multiplen Sklerose erst bei Vorliegen von mindestens zwei demyelinisierenden Ereignissen verifiziert und erst dann eine entsprechende Interferon-beta-Therapie in die Wege geleitet, so legen die Ergebnisse der CHAMP-Studie, die aufgrund ihrer eindeutigen Daten zugunsten der medikamentösen Therapie mit Avonex von einem unabhängigen Data Monitoring Committee aus ethischen Gründen im Februar 2000 vorzeitig abgebrochen wurde, den frühestmöglichen Behandlungsbeginn nahe.
Studie mit 383 Patienten
Die von Jacobs vorgestellte, auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegte plazebokontrollierte Doppelblindstudie war an 50 kanadischen und US-amerikanischen Zentren mit 383 Patienten durchgeführt worden. Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen erstmals ein für die Multiple Sklerose charakteristisches isoliertes Ereignis wie die Optikusneuritis oder eine Hirnstamm/Kleinhirn-Symptomatik bzw. eine Meningitis und zusätzlich die Evidenz einer im Magnetresonanz-Tomogramm (MRT) dargestellten subklinischen Demyelinisierung aufgetreten war. Es handelte sich um Risikopatienten, für die eine rasche Verschlechterung bezüglich des Verlaufs der Erkrankung zu erwarten war. Sie erhielten randomisiert entweder wöchentlich einmal 30 mg Avonex i.m. oder Plazebo. Die kernspintomographischen Untersuchungen belegten, dass die frühe Behandlung mit Avonex die Läsionsparameter signifikant reduzierte.
Frühzeitige Therapie ist sinnvoll
Aufgrund der mit Avonex erzielten Ergebnisse scheint der frühestmögliche Beginn der medikamentösen Intervention sinnvoll zu sein, und zwar unmittelbar nach der Identifikation des Patienten mit Hilfe der MRT zum Zeitpunkt des ersten demyelinisierenden klinischen Ereignisses. Kernspinuntersuchungen des Gehirns sollten als Monitor sowohl für den Verlauf der MS als auch für die Darstellung eines Ansprechens auf die Therapie schon in frühen Erkrankungsstadien herangezogen werden.
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