Rx im Mai noch freundlich, aber schwächer als im April

Die neuesten Daten des Apothekenpanels von Insight Health beschreiben die Marktentwicklung der Vor-Ort-Apotheken in der 19. bis 22. Kalenderwoche, also vom 6. Mai bis 2. Juni. Die vorige Betrachtung bezog sich auf die 14. bis 18. Woche (siehe DAZ.online vom 17. 5. 2024). Der Mai war sowohl in diesem Jahr als auch im Vorjahr, das als Vergleich dient, durch Feiertage verzerrt. Vermutlich prägt dieser Effekt die wochenweise erhobenen Mai-Daten wesentlich. Denn im Rx- und OTC-Bereich fällt eine Gemeinsamkeit auf. In der 19. und 22. Woche sind der Absatz und der Umsatz in beiden Bereichen gegenüber 2023 gesunken, in der 20. und 21. Woche hingegen im Vergleich zu 2023 gestiegen. Die prozentualen Veränderungen im Rx-Bereich sind dabei teilweise sogar zweistellig. Das stärkt den Verdacht, dass diese Schwankungen auf der Lage der Feiertage beruhen. Daher werden nachfolgend die wochenweisen Veränderungen im Mai nicht genauer hinterfragt. Stattdessen werden die kumulierten Daten des laufenden Jahres bis zum Ende der 22. Woche in den Mittelpunkt gerückt.

Bisher 4,7 Prozent mehr Rx-Absatz als 2023

Die graphische Darstellung der Wochendaten für den Rx-Bereich zeigt den erwähnten Verlauf mit Anstiegen in der 20. und 21. Woche (siehe Abbildung 1). Der kumulierte Rx-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 22. Woche war 4,7 Prozent höher, der kumulierte Rx-Umsatz sogar 10,0 Prozent höher als im Vorjahr. Angesichts des beachtlichen Absatzanstieges beruht das Rx-Wachstum in diesem Jahr nicht nur auf Hochpreisern. Allerdings waren die beiden genannten Werte Anfang Mai schon höher. Demnach hat sich die zuvor auffällig gute Entwicklung des Rx-Bereichs im Mai etwas abgeschwächt. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg der kumulierte Rx-Absatz im laufenden Jahr bis zum Ende der 22. Woche um 8,0 Prozent, der kumulierte Rx-Umsatz um 33,3 Prozent. Der größere Teil dieses Absatzanstiegs stammt also aus diesem Jahr. Der deutliche Anstieg des Rx-Absatzes in diesem Jahr ist daher als beachtlich einzustufen und bildet einen wesentlichen Unterschied zu den Vorjahren.

OTC-Absatz kommt nicht von der Stelle

Die graphische Darstellung der Wochendaten für den OTC-Bereich folgt ebenfalls dem oben beschriebenen Muster, allerdings mit eher geringeren Anstiegen in der 20. und 21. Woche und einem größeren Rückgang in der 22. Woche (siehe Abbildung 2). Der kumulierte OTC-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 22. Woche war 0,4 Prozent höher, der kumulierte OTC-Umsatz 5,2 Prozent höher als im Vorjahr. Auch diese beiden Werte waren Anfang Mai bereits höher. Allerdings bewegen sich diese Veränderungen im OTC-Bereich auf einem viel geringeren Niveau als im Rx-Bereich.

In der langfristigen Stagnation des OTC-Bereichs hatte sich im April eine kleine Aufhellung angedeutet. Diese ist aber im Mai noch kleiner geworden. Für den OTC-Absatz bleibt es bei Stagnation, beim OTC-Umsatz können wohl immerhin Preissteigerungen durchgesetzt werden. Wie schlecht es für den OTC-Bereich aussieht, wird erst beim Vergleich mit 2019 deutlich. Der kumulierte OTC-Absatz ist im laufenden Jahr bis zum Ende der 22. Woche um 6,8 Prozent geringer, der kumulierte OTC-Umsatz ist um 8,7 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Rückblick: März und April positiv

Weitere Informationen ergeben sich aus den absoluten Daten, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt. Diese liegen nun für den April vor. Im April haben die Vor-Ort-Apotheken demnach 143,1 Millionen Einheiten abgesetzt und brutto 7.179,4 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 2,4 Prozent mehr Absatz und 7,9 Prozent mehr Umsatz als im März. Dies lässt sich grob durch die Zahl der Arbeitstage erklären. Der April hatte einen Arbeitstag mehr als der März (21 statt 20 Tage von Montag bis Freitag). Da die absoluten Zahlen für den März bereits recht positiv waren, spricht das für eine leicht positive Entwicklung im März und April. Die oben vorgestellten Daten für den Mai deuten aber an, dass die positiven Aspekte inzwischen abnehmen.