Wolt-App integriert Cure

Wolt weitet Schnelllieferdienst für Arzneimittel aus

Berlin - 13.03.2024, 16:00 Uhr

Könnten vermehrt auch Arzneimittel im Gepäck haben: die Kurierfahrerinnen von Wolt. (Foto: Wolt)

Könnten vermehrt auch Arzneimittel im Gepäck haben: die Kurierfahrerinnen von Wolt. (Foto: Wolt)


Bislang ist Wolt vor allem als Lieferservice für Mahlzeiten bekannt. Doch das Unternehmen will sich als „Alles-Lieferer“ etablieren. Und so gibt es seit einiger Zeit auch OTC-Arzneimittel im Angebot. Jetzt hat Wolt den Arzneimittellieferdienst Cure in seine App integriert und stellt in Aussicht, dass künftig auch Rx-Arzneimittel geliefert werden können.

Der finnische Lieferdienst Wolt hat eine Vision: Er will sich zum „Alles-Lieferer“ mausern. Derzeit pendeln die Fahrradkuriere mit den blauen Thermo-Rucksack-Boxen vor allem zwischen Restaurants und bestellenden Kundinnen und Kunden. Doch die Wolt-Webseite und -App führt mittlerweile auch in weitere Konsumwelten: Das Spektrum des Lieferdienstes reicht von Waren aus Supermärkten über Haustierbedarf, Blumen und Kosmetik bis hin zu nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln aus der Apotheke. Die Auswahl ist hier allerdings noch weitaus übersichtlicher als bei den Restaurants.

Auch bei den Apotheken stieg Wolt zunächst im kleinen Stil ein: Es begann mit vereinzelten Kooperationen mit Apotheken in München, Hamburg und Frankfurt am Main. Man lege Wert auf qualitativ hochwertige Partner und nehme dafür in Kauf, gegebenenfalls langsamer als Wettbewerber zu expandieren, erklärte ein Unternehmenssprecher im Sommer 2022 gegenüber der DAZ. Zugleich stellte er klar, dass das Apothekengeschäft weiter ausgebaut werden soll.

Mehr zum Thema

Lieferdienst für Medikamente

Wolt – App für Alles

Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 1

Cure – Der jüngste Spross

„Nicht kundenzentriert“

Warum Express-Lieferdienste scheitern

Im vergangenen November vermeldete Wolt dann, er sei mit der in der Coronapandemie gegründeten Apotheken-Plattform Sanvivo eine strategische Partnerschaft eingegangen. Die Sanvivo-App wurde in die Wolt-App integriert – und seitdem kann dieser Apotheken-Lieferdienst in Hamburg, München, Berlin und Düsseldorf darüber genutzt werden.

Nun geht die Expansion weiter: Wie Wolt am Mittwoch mitteilt, gibt es nun auch eine Partnerschaft mit dem Arzneimittel-Schnelllieferdienst Cure. Auch das Cure-Angebot ist nun in der Wolt-App zu finden. Cure versteht sich als „innovative Apotheken-Plattform“, die Apotheken vor Ort „wie ein Copilot“ bei der Digitalisierung begleitet und für „mehr Umsatz bei gleichzeitig vereinfachten Prozessen“ sorgt. Kundinnen und Kunden, die über die Wolt-App in Cure-Apotheken bestellen, bekommen ihre Lieferung dann allerdings von Wolt-Kurieren.

Auftakt mit neun Apotheken

Wie es in einer Pressemitteilung der beiden Unternehmen heißt, startet der neue Service in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Hannover mit neun Apotheken. In den nächsten Monaten sollen deutschlandweit rund 70 Apotheken in allen Städten, in denen Wolt verfügbar ist, dazu kommen.

„Diese strategische Partnerschaft mit Wolt ist eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten, vor allem aber für die Kund:innen“, sagt Ali-El Ali, CEO und Co-Founder der Cure Group GmbH. „Und unser deutschlandweites Netzwerk von Apotheken wird stark von der digitalen Kaufkraft der Nutzer der Wolt-App profitieren.“

Wolt sieht die Kooperation vor allem als weiteren Schritt in Richtung Alles-Lieferer: „Unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Kund:innen es schätzen, rezeptfreie Medikamente und andere Produkte aus der Apotheke in ca. 35 Minuten geliefert zu bekommen“, so Bassel Soukar, Head of Retail bei Wolt Deutschland.

E-Rezepte könnten den Weg in Rx-Gefilde ebnen

Aktuell können lediglich nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und Apothekenprodukte über die App bestellt werden. Mit der Etablierung des E-Rezepts könnten aber auch verschreibungspflichtige Medikamente hinzukommen, heißt es in der Pressemitteilung. Cure preschte schon im vergangenen September mit dem E-Rezept vor. Doch bei den Wolt-Lieferungen übt man sich offenbar noch in Zurückhaltung.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

„Geschäftsbereich abseits von Restaurantlieferungen ausbauen“

Lieferando und Cure kooperieren bei Arzneimittel-Lieferungen

Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 1

Cure – Der jüngste Spross

Lieferdienst für Medikamente

Wolt – App für Alles

Start-Up Apocourier wirbt mit rechtssicherer Lösung

„Verfolgen einen anderen Ansatz als andere Quick-Commerce-Anbieter“ 

Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 3

Kurando – 200 Partnerapotheken als Ziel

Lieferdienst arbeitet wohl mit Scan-Lösung

Cure löst E-Rezepte ein

Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 2

Mayd – Wachstum in großen Schritten

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.