Grippe- und COVID-19-Impfungen

Nordrheinische Apotheken sind besonders impfaktiv

Berlin - 09.01.2023, 17:40 Uhr

Rund 300 Apotheken in Nordrhein bieten Grippeschutz- und/oder COVID-19-Impfungen an. (Foto: AVNR)

Rund 300 Apotheken in Nordrhein bieten Grippeschutz- und/oder COVID-19-Impfungen an. (Foto: AVNR)


Die Apotheken in Nordrhein sind sowohl bei den Grippe- als auch bei den COVID-19-Impfungen besonders aktiv. Das zeigen aktuelle Daten der Gedisa und Berechnungen des Apothekerverbands Nordrhein. Der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis geht davon aus, dass durch das Impfangebot der Apotheken die Impfquoten deutlich gesteigert werden können.

Als es im Herbst 2020 mit den Impfungen in Apotheken losging, zeigte sich Nordrhein bereits als Vorreiter: Ihr Verband schloss den ersten Vertrag über ein Modellprojekt mit einer Krankenkasse, der AOK Rheinland/Hamburg. Und so wurde die erste Grippeschutzimpfung in einer deutschen Apotheke am 6. Oktober 2020 in einer Bonner Apotheke durchgeführt. Ein Jahr später boten bereits fast 150 der rund 2.000 Apotheken im Rheinland Grippeimpfungen für die AOK-Versicherten an und führten etwa 1.300 Grippeimpfungen durch.

Seitdem ist einiges passiert: Nicht nur COVID-19-Impfungen zogen im Februar 2022 in die Apotheken ein. Auch Grippeschutzimpfungen sind im Herbst vergangenen Jahres in die Regelversorgung übergegangen – das heißt: Apotheken können die Impfung allen Erwachsenen anbieten, gleich wo sie versichert sind. Die guten Evaluationsergebnisse zum Modellprojekt in Nordrhein könnten diese politische Entscheidung beflügelt haben. 

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Wie der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) am heutigen Montag mitteilt, kann man sich mittlerweile in 225 nordrheinischen Apotheken gegen Grippe impfen lassen (Stand 2. Januar 2023). Die Zahl der dort durchgeführten Grippeimpfungen summiert sich mittlerweile auf 9.220. Für AVNR-Chef Thomas Preis sind das sensationelle Zahlen – „und die Impfsaison ist ja noch nicht vorbei!“. 

Und auch bei den COVID-19-Impfungen läuft es: Hier konnte die anfängliche Anzahl von rund 1.250 Impfungen im ersten Monat bis Jahresende auf 76.340 gesteigert werden. 286 Apotheken im Rheinland bieten diese Impfung an.

Bundesweit die Nase vorn

Beim Impfen in Apotheken hat das Rheinland mit etwa 300 impfenden Apotheken auch bundesweit die Nase vorn. Der Anteil nordrheinischer Apotheken an allen gegen Grippe impfenden Apotheken in Deutschland beläuft sich nach Berechnung des AVNR auf 20 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie in den anderen Bundesländern. „Und Monat für Monat entscheiden sich weitere Apotheken dazu, das Impfen als Dienstleistung anzubieten“, freut sich Preis. Er ist überzeugt: „Das niedrigschwellige Impfangebot der Apotheken hat sich bewährt.“ Die aktiv impfenden Apotheken berichteten von der hohen Zufriedenheit der geimpften Bürgerinnen und Bürger. Ebenso gebe es das Feedback, dass diejenigen, die im Sommer mit der COVID-Impfung in der Apotheke positive Erfahrungen gemacht haben, dann auch im Herbst das Angebot genutzt hätten und „schon fast automatisch zur Grippeimpfung in die Apotheke kommen“.

Preis kann sich noch mehr Schutzimpfungen in Apotheken vorstellen

Die Vorteile des Impfens in der Apotheke für die Bürgerinnen und Bürger sei die gute und unkomplizierte Erreichbarkeit. Auch die Öffnungszeiten kämen vielen entgegen. „Wir gehen davon aus, dass durch das gut erreichbare Impfangebot der Apotheken die Impfquoten bei Corona- und Grippeimpfungen in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden können“, erklärt Preis. Denn bei den jährlichen Grippeimpfungen habe Deutschland noch aufzuholen. Während die WHO eine Impfquote von 75 Prozent empfehle, habe die Influenza-Impfquote bei über 60-Jährigen in der Saison 2020/2021 bundesweit bei nur rund 47 Prozent gelegen. Aus Preis' Sicht wäre es wünschenswert, dass Apotheken schon bald weitere Impfungen, wie beispielsweise die FSME-Impfungen anbieten könnten.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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