Einfluss von hormonellen Kontrazeptiva auf suizidales Verhalten
In einer Kohortenstudie untersuchten Wissenschaftler Daten von fast einer halben Million dänischer Frauen über einen durchschnittlichen Zeitraum von 8,3 Jahren (Zeitraum zwischen 1996 und 2013). Die Frauen waren im Mittel 21 Jahre alt (15 bis 33 Jahre). Während der Beobachtungszeit kam es zu 6.999 ersten Suizidversuchen und 71 Suiziden.
Die in die prospektive Kohortenstudie eingeschlossenen Frauen durften erst während der Studienlaufzeit 15 Jahre alt werden, davor keine psychiatrischen Diagnosen gestellt bekommen haben und weder Antidepressiva noch hormonelle Kontrazeptiva einnehmen.
Verglichen wurden Frauen, die aktuell oder kürzlich (bis sechs Monate nach Einnahmeende) hormonelle Kontrazeptiva einnahmen (54 Prozent) mit Frauen, die nicht hormonell verhüteten. Dabei zeigte sich unter hormoneller Kontrazeption ein 1,97-fach erhöhtes Risiko für erste Suizid-Versuche und ein 3,08-faches Risiko für vollendeten Suizid. Ein Häufigkeitsgipfel für erste Suizidversuche war nach zweimonatiger Kontrazeptiva-Einnahme zu verzeichnen.
Betrachteten die Forscher die verschiedenen Darreichungsformen getrennt, zeigte sich für die oralen Kombinationspräparate ein 1,91-faches Risiko für versuchten Suizid, für orale Gestagenpräparate ein 2,29-faches Risiko, ein 2,58-faches für Vaginal-Ringe und ein 3,28-faches Risiko zeigte sich unter Hormonpflastern für versuchten Suizid. (dm)
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Hormonelle Kontrazeptiva erhalten Warnhinweis zu Suizid
von Jürgen Barth am 20.11.2018 um 8:39 Uhr
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