Auch in der Stillzeit, aber nur bei zwingender Indikation, kann Codein als Antitussivum oder kombiniert mit Paracetamol in Schmerzmitteln kurzzeitig (nicht länger als zwei Tage) angewendet werden. Auf embryotox.de wird über den Fall eines gestillten Säuglings berichtet, der eine schwere Opioid-Intoxikation erlitt. Die Mutter gehörte aufgrund einer genetischen Variante zu den ultraschnellen Metabolisieren und hatte das Codein „ultraschnell“ zu Morphin verstoffwechselt. Einzeldosen von Codein, als Antitussivum oder in analgetischen Mischpräparaten, sollen aber üblicherweise gut vertragen werden, auch bei ultraschnellen Verstoffwechslern. Wenn ein stärker wirksames Opioid indiziert ist, könnten Fentanyl oder Morphin primär eingesetzt werden, da die oben genannte genetische Komponente dann keinen Einfluss hat. Grundsätzlich sollten aber alle Opioidanalgetika in der Stillzeit nur für kurze Zeit und unter guter Beobachtung des Säuglings angewendet werden. Bei Kindern mit Apnoeneigung ist besondere Vorsicht geboten. Ist die akute Anwendung eines Opioids unumgänglich, sind auch Tramadol oder Buprenorphin in der Stillzeit kurzzeitig akzeptable Alternativen.
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