Nach Telekom-Wechsel

Apotheker sechs Wochen ohne Telefon, Fax und Internet

Düsseldorf - 01.12.2017, 14:15 Uhr

Ein Apotheker aus Brandenburg wechselte zur Telekom und musste anschließend sechs Wochen lang auf die Einrichtung seines Telefonanschlusses warten. (Foto: smiltena / fotolia)

Ein Apotheker aus Brandenburg wechselte zur Telekom und musste anschließend sechs Wochen lang auf die Einrichtung seines Telefonanschlusses warten. (Foto: smiltena / fotolia)


Der Wechsel zur Telekom brachte Apotheker Rainer Klotsche in Bischofswerda eine Menge Ärger. Sechs Wochen lang war seine Stadt-Apotheke nicht mehr unter der gewohnten Telefonnummer erreichbar, und faxen war nur beim Nachbarn möglich. Nachdem die Lokalmedien über den Fall berichteten, richtete die Telekom dann doch alles ganz plötzlich ein.

03594/703127 – unter dieser Rufnummer in Bischofswerda meldet sich die Stadt-Apotheke von Apotheker Rainer Klotsche. „Zum Glück wieder“, sagt der Apotheker, der mit seinem Telefonanschluss eine wahre Odyssee hinter sich hat. Sechs Wochen lang war die Offizin in der 11.500-Einwohner-Stadt in der sächsischen Oberlausitz zum Teil gar nicht oder nur unter einer anderen Nummer erreichbar. „Das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit heutzutage. Man muss doch erreichbar sein, besonders als Apotheke“, sagt Klotsche.

Den Stein ins Rollen – oder vielmehr die Kommunikation ins Stocken – brachte ein neuer Handyvertrag Anfang des Jahres. Damals sei man auch auf die veraltete Telefonanlage in der Apotheke zu sprechen gekommen und Klotsche erhielt die Empfehlung, doch gleich vom bisherigen privaten Anbieter zur Telekom zu wechseln. Also kündigte der Apotheker seinen Vertrag in der Erwartung, beim großen Dienstleister problemlos mit der alten Nummer und nun mit neuer Technik telefonieren zu können. Vordringlich würde man behandelt, hatte man ihm beim Beratungsgespräch auch erklärt, sagt er.

Der Techniker fand kein Signal

Nach Vertragsschluss Ende September dann der erste Schock, als die Telekom ihm einen Anschlusstermin erst drei Wochen später, Mitte Oktober, mitteilte. Dann habe sich ein Mitarbeiter gemeldet, die alte Nummer könne Mitte bis Ende November freigeschaltet werden, schneller ginge es mit einer zunächst neuen Nummer, dann können man später auch wieder auf die bekannte Telefonnummer umstellen.

Allerdings sei dann am 20. Oktober ein Techniker erschienen, nur um festzustellen, dass er kein Signal finden konnte. Im Schaltkasten auf der Straße habe er es dann finden können, doch angeblich, so teilte man ihm mit, gehe von dort kein Anschlusskabel in die Apotheke. „Das kann ja nicht stimmen“, sagt Klotsche, schließlich habe er ja seit der Wende auch telefonieren können.

Unterdessen erhielten Anrufer, die versuchten, die Apotheke unter der bekannten Nummer zu erreichen nur unverständliche Ansagen und den Hinweis „Falsche Nummer“. „Glücklicherweise wohne ich auch über der Apotheke. Mit einem Kabel durchs Fenster konnte ich provisorisch über meinen privaten Anschluss in der Apotheke telefonieren“, erzählt der Apotheker. Für Faxe ging der Apotheker in ein Schreibwaren-Geschäft in der Nähe und nutzte deren Service.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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