- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Blutdruck steigt bei Lä...
Neue Studie
Blutdruck steigt bei Lärm und schlechter Luft
Bluthochdruck-Risiko kann innerhalb einer Stadt erheblich schwanken
Pro fünf Mikrogramm PM2,5-Partikel je Kubikmeter Luft nimmt das Risiko für Bluthochdruck der Studie zufolge um 22 Prozent zu. Diese Menge entspreche ungefähr dem Unterschied zwischen dem am stärksten verschmutzten und dem saubersten Viertel einer Stadt. Hoffmann: „Höhere Rußkonzentrationen erhöhen ebenfalls das Erkrankungsrisiko.“
In einer weiteren Analyse dieser Studie wurde zum Start bei knapp 11.000 Probanden kein erhöhter Blutdruck gemessen. Rund 3500 von ihnen wiesen bei einer späteren Messung schließlich höhere Bluthochdruckwerte auf. In dieser kleineren Gruppe von Teilnehmern konnten jedoch keine Zusammenhänge zwischen Luftqualität, Lärm und gemessener Hypertonie beobachtet werden. Hoffmann begründet dies unter anderen damit, dass der strenge Grenzwert von 140 zu 90 mmHg bei einer einmaligen Messung im Studienzentrum bei vielen Probanden aufgrund von Aufregung zu einer falschen Hypertonie-Diagnose geführt haben könnte, was das Ergebnis verzerrt.
Gesellschaftliche Abwägung
Auch andere Studien hatten einen Zusammenhang zwischen Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Herzkreislauferkrankungen nachgewiesen. Vor allem nächtlicher Lärm und das Einatmen kleiner Feinstaubpartikel bis 2,5 Mikrometer stehen in Zusammenhang mit Verkalkungen und Verhärtungen an der Hauptschlagader, wie eine Analyse von Medizinern des Westdeutschen Herzzentrums in Essen 2013 zeigte. Kardiologen, die das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten ihrer Patienten berechnen, sollten neben den hinlänglich bekannten Faktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Bluthochdruck auch die Lärm- und Smogbelastungen einbeziehen, sagte der verantwortliche Herzmediziner Hagen Kälsch.
Die derzeitigen Grenzwerte in der EU sind Hoffmann zufolge ein Kompromiss auf Basis alter Studien. „Es ist eben ein gesellschaftlicher Abwägungsprozess, in den man die gesundheitlichen Folgen und die Kosten einbezieht.“
1 Kommentar
Wirkung von Lärm und Feinstaub ist hinlänglich bekannt!
von Siegfried Marquardt am 07.12.2018 um 19:09 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.