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Vitamin-B12-Mangel ausgleichen

Orale Therapie mit B12 Ankermann®

rei | Veganer, Senioren, Schwangere und Patienten, die Metformin oder Magensäurehemmer einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin B12-Mangel. Worauf es bei der Supplementation ankommt, erklärten Experten bei einem Online-Gespräch von Wörwag.

Das Problem bei Vitamin B12 ist die Komplexität des Moleküls und seiner Aufnahme, so Prof. Dr. Andreas Michalsen vom Immanuel Krankenhaus an der Charité. Cobalamin wird fast ausschließlich über tierische Lebensmittel aufgenommen und bindet im Magen an den Intrinsic Factor.

Entgegen der Annahme sei der Eintrag über Chlorella und Nori-Algen sowie über Sauerkraut, Kimchi und Bier für die Vitamin-B12-Versorgung nicht ausreichend, betonte Michalsen. Veganer sind Untersuchungen zufolge meist dennoch gut mit Vitamin B12 versorgt: 88 Prozent nahmen das Vitamin aus Nahrungsergänzungsmitteln auf.

Foto: Wörwag

B12-Mangel durch Medikation

Bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie sowie bei erhöhtem Alkoholkonsum steigt hingegen das Risiko für einen B12-Mangel. Das gilt auch für die Ein­nahme von Metformin, das in einer Metaanalyse das Risiko signifikant erhöhte. Auch unter Protonenpumpenhemmern und Histamin-2-Rezeptorantagonisten ist das Risiko dosisabhängig erhöht.

40 Prozent der Patienten mit Typ-2-Diabetes haben eine gastro­ösophageale Refluxkrankheit und damit „Double Trouble“, erklärte Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Facharzt für Neurologie aus Erkelenz. Durch die Behandlung mit Metformin und Säurehemmern würde das Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel bei ihnen deutlich erhöht. Erkennen lässt er sich an Symptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung, Gefühlsstörungen an Händen und Füßen und einer Gangunsicherheit. Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen deuten ebenfalls in die Richtung. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, sollte der Mangel frühzeitig mithilfe von Bio­markern diagnostiziert werden, sagte Prof. Dr. Rima Obeid, Universitäts­klinikum des Saarlandes.

Orale Einnahme bevorzugt

Therapiert wird ein Vitamin-B12-Mangel entweder parenteral oder hochdosiert oral. Die orale Gabe hat sich auch bei Patienten mit gestörter Resorption entgegen früherer Ansicht als effektiv erwiesen. So kann bei einer Dosierung von 1000 μg eine ausreichende Menge an Vitamin B12 passiv über Diffusion und unabhängig vom Intrinsic Factor resorbiert werden. Auch wird die orale Darreichungsform bevorzugt, das gaben 83 Prozent der Patienten einer UnStudie an, die Vitamin B12 oral hochdosiert oder parenteral erhielten. Nach acht Wochen hatten sich bei über 90 Prozent von ihnen die Vitamin-B12-Konzentrationen im Serum normalisiert. 

Online-Expertengespräch „Vitamin-B12-Mangel in der Praxis“, 01.06.2021, veranstaltet von Wörwag

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