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Adexa-Info
Diskriminierungsmerkmal Elternschaft
Online-Petition von #proparents, „Brigitte“ und „Eltern“
Die Zeitschriften „Brigitte“ und „Eltern“ sowie die Initiative #proparents wollen bis Ende Mai 50.000 Stimmen auf der Plattform openPetition sammeln. Dann kann ihr Anliegen, das Diskriminierungsmerkmal „Elternschaft“ in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) aufzunehmen, offiziell beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht werden.
Von den rund 20 Millionen Eltern seien 80 Prozent erwerbstätig, so die Initiatoren, und erwirtschafteten einen großen Anteil des Bruttoinlandproduktes und der Steuereinnahmen. Doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien ungenügend, um eine gute Vereinbarkeit von Beruf und familiärer Sorgearbeit sicherzustellen.
„In Deutschland kann man sich glücklicherweise gegen viele Formen der Diskriminierung juristisch wehren, aber beim Recht für Eltern gibt es eine Gesetzeslücke“, sagt Brigitte Huber, Chefredakteurin der „Brigitte“. „Das wollen wir ändern!“ Rosa Wetscher, Redaktionsleiterin des Magazins „Eltern“, ergänzt: „In Österreich ist man hier schon deutlich weiter. Dort fällt unter Geschlechterdiskriminierung auch jemand, der Kinder hat. Deutschland hinkt in diesem Punkt gewaltig hinterher.“ Sandra Runge, Rechtsanwältin und Co-Initiatorin von #proparents, sieht eine strukturelle Diskriminierung gegenüber Müttern und auch immer mehr Vätern.
#GleichesRechtfürEltern
Infos und den Link zur Petition finden Sie hier:
Wie sieht es in den Apotheken aus?
Für den Apothekenbereich kennt auch ADEXA-Juristin Minou Hansen entsprechende Probleme: „Mitglieder rufen bei uns in der Rechtsberatung an, weil sie nach der Elternzeit zum Beispiel nur noch nachmittags arbeiten sollen. Oder sie erhalten direkt nach der Rückkehr eine Kündigung, weil die Apothekenleitung Probleme wegen der Kinderbetreuung befürchtet.“
ADEXA-Vorstand Andreas May begrüßt die Kampagne: „Als Gewerkschaft befassen wir uns kontinuierlich mit dem Thema Familienfreundlichkeit. Die skandinavischen Länder sind hier gute Vorbilder (siehe auch DAZ 2019, Nr. 46, Seite 85 – 86). Eine Aufnahme von Elternschaft als Merkmal im deutschen Antidiskriminierungsgesetz wäre ein guter und wichtiger Schritt. Solch eine Kampagne kann die gesellschaftliche Diskussion weiterbringen. Denn wir müssen gerade jetzt in der Pandemie dafür sorgen, dass es keine Rolle rückwärts für Mütter und Väter gibt, sondern Strukturen der Benachteiligung abgebaut werden.“ |
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