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Anis "Heilpflanze des Jahres"
Die Präsentation fand kürzlich während eines Heilkräuter-Fachsymposiums im Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern in der Oberlausitz statt. Dort begründete die Jury ihre Wahl mit dem breiten Spektrum der "reinigenden" Heilwirkungen des Anis, worunter sie insbesondere die blähungstreibende, verdauungsfördernde und schleimlösende Wirkung versteht. Anis könne sogar chronische Krankheiten "positiv beeinflussen".
Schilcher ("Leitfaden der Phytotherapie") und Wichtl ("Teedrogen und Phytopharmaka") empfehlen Anis bei dyspeptischen Beschwerden und Katarrhen der Luftwege. Laut Monografie des Europäischen Arzneibuches muss 1 kg Droge mindestens 20 ml ätherisches Öl enthalten; dessen Hauptkomponente ist das spasmolytisch und expektorierend wirkende trans -Anethol. Von stillenden Müttern wird Anis auch als Laktagogum verwendet, doch handelt es sich hierbei nur um eine volksmedizinische Indikation.
Die Stammpflanze Pimpinella anisum stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird vor allem in Südeuropa angebaut. Sie ist eine einjährige Umbellifere und nicht mit dem Sternanis (Illicium verum), einem im tropischen Ostasien heimischen Baum, verwandt. Anis war schon in der Antike als Gewürz bekannt; beliebt ist es heute vor allem zum Würzen bestimmter Süßspeisen, Schnäpse und Liköre.
Die "Heilpflanze des Jahres" ist nicht mit der "Arzneipflanze des Jahres" zu verwechseln, die von Wissenschaftlern der Universität Würzburg gewählt wird.
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