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Angestellte schaffen Mehrwert für die Apotheken
Es wäre wunderbar, wenn der Beitrag „Die Apothekerkammern – kein Mehrwert für Approbierte?“ von Elisabeth Thesing-Bleck (DAZ 37, S. 32 – 33) eine tiefgreifende Diskussion bei den Verantwortlichen in der Berufspolitik und eine höhere Wertschätzung von Apothekenmitarbeitern hervorrufen würde. Leider werden solche kritischen Stimmen nur zu gern überhört und überblättert.
Der Zusammenhang zwischen niedrigen Tarifgehältern, Nachwuchsmangel und dem Fehlen qualifizierter Mitarbeiter ist eigentlich für jeden leicht nachvollziehbar. Doch in der Praxis hat dies noch keinen Strategiewechsel ausgelöst.
Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mag es aber auch viele junge Leute abschrecken, dass zwischen den pharmazeutischen Ansprüchen der Ausbildung und dem zunehmenden Fokus auf reinen Verkäuferqualitäten ein großer Widerspruch klafft. Wenn Angestellte dazu angehalten werden, Kundengespräche nicht länger als drei Minuten zu führen, wenn die Anzahl der Zusatzverkäufe zum vorrangigen Leistungskriterium wird, dann widerspricht dies dem Berufsethos als Heilberufler, das mancher Berufsanfänger in der Apotheke damit ad absurdum geführt sieht. Kein Wunder, wenn es zu Abwanderungen in andere Bereiche kommt – und zwar gerade von den Motivierten und Engagierten.
Wer glaubhaft gegen Pick-up-Stellen und andere Formen der „Apotheke light“ kämpfen will, der sollte sich für bessere Arbeitsbedingungen für das Personal stark machen – ob in der Kammer, im Arbeitgeberverband, in der ABDA oder in der eigenen Apotheke!
Tanja Kratt
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