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DAZ aktuell
Kassen streiten über "Morbi-RSA"
TK-Chef Norbert Klusen erklärte am 16. Dezember 2004, der heutige Finanzausgleich zwischen den gesetzlichen Krankenkassen sei bereits ein bürokratisches Monster. "Und jetzt wird noch mehr aufgesattelt, mit nur einem Zweck: Die Umverteilung der Beitragsgelder in Richtung Ortskrankenkassen." Der Verwaltungsaufwand führe zu "immensen Fehlsteuerungen", so Klusen weiter. Denn dann hätten alle Kassen und Ärzte nur noch Interesse daran, "möglichst viel Krankheit zu dokumentieren und zu behandeln".
BKK: Sparsame Kassen
müssen noch mehr zahlen
Während heute zur Berechnung des RSA im wesentlichen die Durchschnittskosten nach Alter und Geschlecht herangezogen werden, soll sich der Ausgleichsanspruch künftig am Gesundheitszustand der Versicherten ausrichten. Kriterien, so BKK und TK, seien, welche Arzneimittel jemand verschrieben bekommen hat und welche Krankenhausdiagnosen die Versicherten aufweisen. "Die Krankenkassen, die heute versuchen, auf medizinisch nicht notwendige Arzneimittel zu verzichten, müssten morgen "zur Belohnung" besonders viel in den neuen Morbi-RSA einzahlen", erklärte Wolfgang Schmeinck, Vorstandsvorsitzender des BKK-Bundesverbandes.
AOK für Morbi-RSA
AOK-Chef Hans Jürgen Ahrens wies die Kritik zurück: Nur mit dem Morbi-RSA ließen sich die aktuellen Wettbewerbsverzerrungen in der Kassenlandschaft beenden. Als bewusste Irreführung bezeichnete er die Darstellung, die Einführung des Morbi-RSA blockiere mehr Wirtschaftlichkeit: "Tatsächlich verstärkt die Reform die Anreize, gute Leistungen möglichst preisgünstig einzukaufen", so Ahrens. Der von Gutachtern empfohlene Morbi-RSA weise den Kassen keine Mittel für ihre tatsächlichen Aufwendungen zu. Berücksichtigt werden vielmehr die bundesweiten Durchschnittsausgaben des Vorjahres für die Behandlung einer Erkrankung. "Teurere Arzneimittel oder Krankenhausbehandlungen werden nicht ausgeglichen", betonte Ahrens.
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