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- DAZ 29/2002
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Arzneimittel und Therapie
Monoklonaler Antikörper: Daclizumab zur Anwendung für Nierentransplantationen
Längere Überlebenszeit des Transplantats
Der Entscheid der EMEA basiert auf den Ergebnissen einer offenen Multicenterstudie. Gegenstand der Studie waren die Sicherheit, Wirksamkeit sowie die pharmakokinetischen Eigenschaften von Daclizumab in Kombination mit einer immunsuppressiven Standardtherapie bei Kindern zur Vermeidung einer akuten Abstoßungsreaktion gegenüber der transplantierten Niere.
Gemäß der Studie hatten 87% der Kinder die transplantierte Niere nach einem Jahr nicht abgestoßen – das sind 13,5% mehr als im europäischen Durchschnitt. Daclizumab wurde gut vertragen; nur bei 2% der Patienten zeigten sich Nebenwirkungen.
Nur aktivierte T-Lymphozyten werden gehemmt
Daclizumab ist ein biosynthetisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der den Interleukin-2-Rezeptor IL-2R hemmt. Er ist gegen die kurze Alpha-Kette (CD25) des Interleukin-2-Rezeptors gerichtet, die nur von aktivierten T-Lymphozyten gebildet wird, ruhende Abwehrzellen werden dagegen nicht blockiert.
Daclizumab hat eine lange Halbwertszeit und führt nicht so leicht zur Bildung neutralisierender Antikörper. Der monoklonale Antikörper gegen den Interleukin-2-Rezeptor wird vor allem zur Prophylaxe akuter Abstoßungsreaktionen eingesetzt und hemmt die T-Lymphozyten für mindestens drei Monate. Eine intravenöse Formulierung von Daclizumab ist für die Anwendung während der Transplantation verfügbar. Bei Erwachsenen und Kindern beträgt die empfohlene Dosis 1 mg/kg. Sie sollte innerhalb der 24 Stunden vor der Operation verabreicht werden. ck
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