Prisma

Cathelicidine: Hauteigene Antibiotika wehren Streptokokken ab

Cathelicidine sind Peptide, die an der Epitheloberfläche und in Neutrophilen gebildet werden und antimikrobiell wirken. Versuche im Reagenzglas ließen bereits vermuten, dass sie an der Immunabwehr beteiligt sind. Wissenschaftler von der Universität Californien konnten dies nun erstmals im Tierversuch nachweisen.

Sie züchteten dazu einen genmanipulierten Mausstamm, der nicht mehr in der Lage, ist, Cathelicidine zu produzieren. Die Mäuse wurden durch einen Stich in die Haut mit A-Streptokokken infiziert und die Wirkung dieses Stichs mit der bei "normalen" Mäusen verglichen. Es zeigte sich, dass die Cathelicidine wie vermutet eine Rolle für die Immunabwehr besitzen: Bei den Tieren, die keine Cathelicidine bildeten, breitete sich die Streptokokkeninfektion deutlich schneller aus, dauerte länger und führte zu größeren Gewebeschädigungen als bei den Vergleichstieren. Verifiziert wurde das Ergebnis durch einen weiteren Versuch mit Cathelicidin-resistenten Streptokokken: Wurden diese verabreicht, führten sie bei genmanipulierten und normalen Mäusen zu vergleichbaren Infektionen.

In weiteren Versuchen soll nun geklärt werden, ob bestimmte Hauterkrankungen möglicherweise mit einem erniedrigten Cathelicidin-Spiegel in Zusammenhang stehen. Ebenfalls soll untersucht werden, inwieweit sich Cathelicidine als Ausgangsprodukte für neue Antibiotika eignen. ral

Quelle: Nature 2001, Vol. 414, Nr. 6862, S. 454 - 457

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