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Italienurlaub: Achtung Sandfliegen!

Wer einen Sommerurlaub in der Toskana plant, sollte sich bereits im Vorfeld über das dort häufig vorkommende Sandfliegen-Fieber informieren.

Wie kürzlich in der "Ärztlichen Praxis" zu lesen war, tritt Sandfliegen-Fieber (Pappataci-Fieber) in Mittelmeerländern wie Italien, Frankreich, Spanien, Türkei oder Griechenland endemisch auf und wurde in der Vergangenheit auch bei deutschen Urlaubern mehrfach diagnostiziert. Dennoch wird seine klinische Bedeutung hierzulande häufig unterschätzt und eine Diagnose oft erst sehr spät gestellt. In Italien scheinen vor allem Gebiete Mittelitaliens, beispielsweise die Region um Siena in der Toskana, betroffen zu sein. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie belegt, daß Sandfliegenfieber bei Kindern in Mittelitalien mit 80% die häufigste Ursache akuter viraler Erkrankungen des ZNS ist. Sandfliegen-Fieber wird durch den Stich der Sandfliege übertragen und äußert sich vor allem in hohem Fieber, Kopfschmerzen, Sehstörungen und gastrointestinalen Symptomen. Nach zwei bis vier Tagen klingen die akuten Symptome für gewöhnlich wieder ab. Als Komplikationen können sich Meningitiden oder Enzephalitiden entwickeln. Sie treten meist erst nach Abklingen der akuten Erkrankungsphase auf mit Symptomen wie Bewußtseinstrübung, Krämpfen, Aphasien, Hörsturz und transienten Hirnnerven-Paresen. Die Prognose ist aber in aller Regel gut, Todesfälle wurden bei Sandfliegen-Fieber bislang keine beobachtet. In den Monaten April bis Oktober, also vor allem während der Sommerferienzeit, ist die Gefahr für eine Infektion mit Sandfliegen-Fieber besonders hoch. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Tage. Toskanaurlauber sollten sich daher im Vorfeld bereits über Infektionsgebiete informieren und ggf. genügend Mückenschutzmittel im Gepäck mitführen. Eine medikamentöse Prophylaxe steht derzeit leider nicht zur Verfügung.

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