Die Antwort lautet:
Als Mäusebutter wurde die Mischung aus Arsenik und Schmalz im 19. Jahrhundert zur Bekämpfung von Nagetieren und Ungeziefer eingesetzt.
In unserem heutigen Adventsrätsel suchen wir nach dem Werkzeug einer Serienmörderin. Gesche Margarethe Gottfried brachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in zwei Mordserien insgesamt 15 Menschen um. Für ihre Taten wurde sie hingerichtet.
Gesche Margarethe Gottfried, auch als „Der Engel von Bremen“ bekannt, verdankte ihren Spitznamen ihrer Fürsorgearbeit. Sie pflegte kranke und sterbende Menschen. Doch heilig war sie in keiner Weise. Die Tochter eines Schneidermeisters hatte einen Zwillingsbruder und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Im Jahr 1806 änderte sich das: Sie heiratete den Sattlermeister Johan Miltenberg und die Familie stieg gesellschaftlich auf. Trotz der Geburt von fünf gemeinsamen Kindern war sie in ihrer Ehe unglücklich: Ihr Mann war ein Säufer und suchte oft Kneipen und Bordelle auf.
Laut der Erzählung schenkte Gesches Mutter ihr 1812 ein Päckchen Arsenik-Pulver, um eine Mäuseplage zu bekämpfen. In den Jahren darauf, von 1813 bis 1816, starben ihr Ehemann, drei ihrer Kinder, ihre Eltern und ihr Zwillingsbruder. Was zunächst wie eine Tragödie wirkte, war kein Zufall: Sie vergiftete ihre Mitmenschen mit Arsenik. Auch ihr zweiter Ehemann, der Weinhändler Michael Christoph Gottfried, fiel 1817 dem Gift zum Opfer. Nach der Mordserie war ihr Giftvorrat erschöpft - sechs Jahre lang wurde es ruhig um Gottfried.
Arsen(III)-oxid, bekannt als Arsenik, ist seit der Antike ein beliebtes Mordgift. Das weiße Pulver ist geruchslos, geschmacklos und schwer nachweisbar. Bereits 100 mg reichen aus, um tödlich zu wirken. Arsen blockiert die Sulfhydryl-Gruppen in Proteinen und wird in die Haut eingelagert, wo es Wochen verbleiben kann. Die ersten akuten Symptome sind Übelkeit, Erbrechen gefolgt von heftigem Flüssigkeitsverlust bis hin zu einem Schockzustand, der nach ein bis drei Tagen zum Tod führen kann. Aber auch eine chronische, langsame Vergiftung ist möglich. In Apotheken wurde früher eine Mischung aus Schmalz und Arsenik zur Bekämpfung von Nagetieren verkauft. 1823 ließ Gottfried sich das Gemisch von einer Freundin besorgen, nicht um Mäuse, sondern um ihren Verlobten Paul Zimmermann loszuwerden. Sie verabreichte ihm den „tödlichen“ Aufstrich am Frühstückstisch. Doch er sollte nicht das letzte Opfer gewesen sein. Es folgten sechs weitere Morde, bis Gottfried von ihrem Vermieter enttarnt wurde. Für ihre Taten musste sie büßen: Sie wurde 1831 hingerichtet.
Frage:
Unter welchem Namen war die Mischung aus Arsenik und Schmalz bekannt?
Als Mäusebutter wurde die Mischung aus Arsenik und Schmalz im 19. Jahrhundert zur Bekämpfung von Nagetieren und Ungeziefer eingesetzt.
Stuttgart - 04.12.2024, 06:58 Uhr
Eine Mischung aus Butterschmalz und Arsenik auf dem Brot wurde vielen Menschen zum Verhängnis. (Foto: New Africa / AdobeStock)