Evidenz für viele Diätformen
„Grundlage jedes Gewichtsmanagements soll eine Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie sein“, so eine der Kernaussagen in der Leitlinie. Menschen mit Adipositas werden 30 bis 60 Minuten körperliche Aktivität pro Tag empfohlen. Sie sollen eine regelmäßige qualifizierte Ernährungsberatung erhalten. Das Kapitel zur Ernährungstherapie der Adipositas ist deutlich ausführlicher geworden als in der Vorgängerversion. Grundsätzliches Ziel ist eine Verringerung der Energiezufuhr, bei ausreichender Zufuhr von Mikronährstoffen und Ballaststoffen. Dies kann durch eine Vielzahl evidenzbasierter Ernährungstherapien erfolgen, die eine optimale Ernährungsform gibt es nicht – die Wahl sollte der Patient anhand seiner Essgewohnheiten und individuellen Vorlieben treffen. Die tägliche Energiezufuhr sollte 500 bis 600 kcal unterhalb des Bedarfs liegen. Eine Gewichtsabnahme von 0,5 kg pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten ist dabei realistisch. Diese Ernährungsformen sind dafür geeignet:
- Reduktion der Fettzufuhr
- Reduktion der Kohlenhydratzufuhr
- Ernährung nach den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
- mediterrane Kost
- vegetarische oder vegane Ernährung
- Mahlzeitenersatz, z. B. mit Formulaprodukten
- intermittierendes Fasten
Beim intermittierenden Fasten sind verschiedene Formen möglich: 2:5-Fasten (2 Fastentage pro Woche mit nur 25 % der üblichen Energieaufnahme), „Alternate-Day“-Fasten (im Wechsel Tage mit unbegrenzter Energiezufuhr und Fastentage mit 25 % Energiezufuhr) sowie „Time-restricted Eating“, bei dem der Zeitraum der täglichen Nahrungsaufnahme begrenzt wird, meist auf acht Stunden pro Tag von 8.00 bis 16.00 Uhr.
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