Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

08.03.2020, 08:00 Uhr

Corona hat auch seine guten Seiten... (Foto: Andi Dalferth)

Corona hat auch seine guten Seiten... (Foto: Andi Dalferth)


4. März 2020

Fertig-Desinfektionsmittel wie Sterillium und Co. sind dank Corona mittlerweile Mangelware und vielerorts bereits ausverkauft. Eigentlich kein großes Problem, denn Apotheken können desinfizierende Alkoholzubereitungen doch selbst mischen und herstellen – eigentlich, mein liebes Tagebuch, aber da gab es doch noch vor nicht allzu langer Zeit so eine mehr als abartige Verordnung, die Biozid-Verordnung. Sie besagt u. a., dass sogar Apotheken für die Herstellung von Bioziden eine gesonderte Zulassung brauchen! Man mache sich das klar: Apotheken, die sogar  Arzneimittel wie Zytostatika selbst herstellen dürfen, dürfen verdünnten Isopropylalkohol und Co., mit denen man z. B. den Labortisch abwischt (Flächendesinfektion), nur herstellen, wenn sie dafür eine extra Zulassung haben. Krass, oder? In welcher Welt leben wir eigentlich? Und das hat unsere Berufsvertretung seinerzeit sogar einfach so geschluckt (also die Verordnung, nicht den Isoprop). Mein liebes Tagebuch, es ist doch wirklich ein Wahnsinn, mit welcher Bürokratie wir leben müssen. Und das fällt uns jetzt ein Stück weit auf die Füße.

Immerhin, das Regierungspräsidium Tübingen preschte dankenswerterweise mit einer klaren Ansage vor: Die Biozid-Verordnung gelte nicht für Desinfektionsmittel, die zur Hautdesinfektion eingesetzt werden, also am menschlichen Körper angewendet werden. Solche Hautdesinfizienzien sind Arzneimittel, sagt die Tübinger Behörde, Apotheken dürfen die bestehenden Standardzulassungen nutzen und sie selbst herstellen. Man könne die Alkoholverdünnung auch als Standgefäßware herstellen und bei Bedarf als „Rezeptur“ abfüllen. Ach wie schön ist doch Deutschlands Apothekenbürokratie!


Doch Halt, mein liebes Tagebuch, aus dem Berliner Apothekerhaus schallten andere Töne. Unsere Standesvertretung war uns da wieder mal eine echte Hilfe, und was für eine! „Uns ABDA“ legte da ein echtes Kabinettsstückchen aufs Parkett: Grundsätzlich nicht zulässig sei die Herstellung von Händesdesinfektionsmitteln in der Apotheke, posaunte sie in die Welt, da diese Mittel der Biozid-Verordnung unterlägen und so weiter blablaba. Mein liebes Tagebuch, wie hilfreich war das denn? Es mag ja alles formal richtig sein: Es gibt die mehr als schräge Biozid-Verordnung, es gibt, Bestimmungen, an die wir uns halten müssen usw., aber wir haben eine Epidemie! Die Bevölkerung, die Ärzte, die Pflegekräfte, selbst wir in Apotheken brauchen dringend Händedesinfektionsmittel – da kann man sich doch nicht einfach hinstellen und artig und devot den Gesetzestext zitieren. Mein liebes Tagebuch, von einer aktiven Standesführung hätte man sich schon mal gewünscht, dass sie auf den Tisch haut und Alarm schlägt und darauf drängt, dass sich da was ändert. Immerhin deutete die ABDA vorsichtig an, dass das Bundesgesundheitsministerium wohl den Ländern empfehle, die Herstellung solcher Händedesinfektionsmittel in den Apotheken als Ausnahmeregelung zu erlauben.

Sogar das Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen teilte die ABDA-Auffassung nicht und legte die Biozid-Verordnung anders aus. Aus NRW kam die Ansage, dass Händedesinfektionsmittel zur SARS-CoV-2-Infektionsprophylaxe Arzneimittel seien und daher als Defektur hergestellt werden dürften. Klare Worte, zumindest für NRW. Da fragt man sich, warum das nicht der ABDA eingefallen war.

Und Schleswig-Holstein zieht nach: Auch in diesem Bundesland dürfen Apotheken seit Montag Desinfektionsmittel mit Isopropanol oder Ethanol zur Hände- und auch zur Flächendesinfektion herstellen! Ja, wer sagt’s denn, geht doch!

Und dann der bundesweite Befreiungsschlag am Mittwoch: Apotheken in Deutschland dürfen befristet bis zum 31. August 2020 bestimmte isopropanolhaltige „Biozidprodukte zur hygienischen Händedesinfektion“ herstellen – ganz offiziell per Allgemeinverfügung erlaubt von der bei der  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin angesiedelten Bundesstelle für Chemikalien.

Es geschehen noch Wunder in diesem unserem Land, mein liebes Tagebuch. Aber klar, so einfach macht es uns die Behörde nun auch wieder nicht. Die Ausnahmeregelung gilt nur für die isopropanolhaltige WHO-Formulierung sowie für ein 70-prozentiges Isopropanol-Wasser-Gemisch.

Und was ist mit ethanolhaltigen Händedesinfektionsmittel? Von der Ausnahmegenehmigung sind sie zwar nicht erfasst, aber für sie gilt wiederum, dass sie auch ohne biozidproduktrechtliche Zulassung verkehrsfähig sind. Eine Apotheke, die Händedesinfektionsmittel mit Ethanol herstellt, müsse lediglich – jetzt bitte festhalten – eine einfache und gebührenfreie elektronische Meldung des Biozidproduktes gemäß Biozid-Meldeverordnung tätigen auf einem Internetportal (www.baua.de > Themen > Anwendungssichere Chemikalien und Produkte > Chemikalienrecht > Die Biozid-Verordnung > Biozid-Meldeverordnung > Datenbank der gemeldeten Biozidprodukte). Herrlich, oder? Dafür kann man die deutsche Bürokratie so richtig knuddeln.

Mein liebes Tagebuch, jetzt hoffen wir, dass unser Apotheken-Computer nicht mit Corona-Viren infiziert ist – wenn doch, womit würden wir ihn dann biozid-verordnungsgerecht desinfizieren?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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18 Kommentare

Fachpresse?

von Stefan Haydn am 10.03.2020 um 11:14 Uhr

Es tut mir leid, aber wer immer noch Corona mit Grippe vergleicht, hat es nicht verstanden.
Das ist der berühmte Äpfel mit Birnen -Vergleich.

Die Sterblichkeitsrate bei älteren Patienten oder Patienten mit Vorerkrankung ist deutlich höher.
Im Gegensatz zur Grippe gibt es keine Impfung und auch bisher noch keine vernünftige medikamentöse Behandlungsoption.
Es hilft nur Risikominimierung. Da wird aber auch in Apotheken, trotz Grippe-Pandemieplänen viel zu wenig aktuell für den Patienten und Mitarbeiterschutz getan.

Wir Jungen stecken im Zweifel unsere Eltern und Großeltern oder Patienten an!

Keine Panikmache aber endlich mal proaktiv vorgehen, statt nur zu reagieren!

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Erhellendes

von Barbara Buschow am 08.03.2020 um 18:39 Uhr

https://www.bookshop.fraunhofer.de/buch/pandemische-influenza-in-deutschland-2020/240260
Kostenlos als PDF 45 Seiten aus 2013
Für alle Kollegen im Panikmodus...

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AW: Erhellendes ... nur sitzend lesen ... nicht auf nüchternen Magen .....

von Christian Timme am 09.03.2020 um 10:13 Uhr

Pflichtlektüre ... Kenntnisstand stellt sich danach von selbst ein ...

Warum Covid-19 ansteckender ist als SARS ...

von Gunnar Müller, Detmold am 08.03.2020 um 15:27 Uhr

Lieber Kollege Ditzel,
ich empfehle allen, die immer noch meinen, wir könnten COVID-19 einfach aussitzen, den Tagesspiegel-Artikel über die schnelle Freisetzung von SARS-CoV-2, Drosten und Co. vom 27.02.2020.
Auch wenn „nur“ 0,3 % aller Infizierungen tödlich verlaufen sollten, so liegen wir bei einer eventuell anzunehmenden Durchseuchung von 10 % der deutschen Bevölkerung (wenn wir Karneval feiern und weiterhin unser öffentliches Leben mit Fußball, 80er-Jahre Parties und Gottesdiensten kaum einschränken) dann bei 24.000 Toten.

In China und in Italien wurden ganze Landstriche lahmgelegt.
Was machen wir im Fall der Fälle?

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AW: Warum Covid-19 ansteckender ist als SARS

von Conny am 08.03.2020 um 16:17 Uhr

Unser Superstar und Anpackminister Herr Spahn hat jetzt gesagt : Geburtstagsfeiern absagen

Corona ist nützlich...

von Reinhard Rodiger am 08.03.2020 um 13:54 Uhr

...weil er die Grenzen stereotyper Handlungsweise zugunsten
bequemer Antworten klarmacht.

Plötzlich liegen die praktischen Fälle, die immer nur theoretisch abqualifiziert wurden vor den Füßen.Nichts war vorbereitet.Es gab keine einheitlichen Empfehlungen.Angst wurde gefördert.
Wucher wurde kritisiert.Selbstausbeutung als Heilmittel angepriesen.Ein atypischer Markt transparent gemacht.Die
Schäden fehlender Preisbindung vorgeführt.Die Nützlichkeit weit verteilter Anlaufstellen erlebbar gemacht.Die Bedeutung
von Angstreduktion nachfühlbar erfahren.Verordnungen werden ad absurdum geführt. Politiker machen Sprüche.
Die Fragen zu Engpässen aller Art werden aufgeworfen. Arztpraxen sind überfordert, Fachkompetenz wird bürokratisch ausgebremst ...und vieles mehr.

Daraus ergeben sich viele Ansatzpunkte,quasi Steilvorlagen für offensives Handeln.
Ich frage mich nur, warum das nicht als Geschenk angenommen wird, daraus die Notwendigkeiten abzuleiten, die uns seit Jahren bedrücken und die auf taube Ohren stiessen.Es ist die Stunde für ein konzeptionelles Angebot das dezidiert Selbstausbeutung als Heilmittel für Krisen ausschliesst. Ausserdem wird die Bedeutung
von breit gestreuter Fachkompetenz belegt und deren Finanzierungsnotwendigkeit belegt.

Es geht beim Gesundheitsmarkt um andere Merkmale als in der reinen Lehre kapitalistischer Erfolgs-und Effizienzwirtschaft.
Deren Ziel ist die Entwertung von Fachkompetenz.Sie stört Konzernstrukturen.

Die Kausalbezüge erwartbarer Engpässe sind nicht weiter zu ignorieren.Das betrifft in erster Linie das Abschmelzen der funktionierenden Infrastruktur in ärztlicher und pharmazeutischer Versorgung.Ein lohnendes Aufgabenpaket.
Es darf nicht dem staatlichen Wegschauen überlassen bleiben.

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Was ist da mal wieder los?

von Wolfgang Müller am 08.03.2020 um 11:39 Uhr

Ich kann es in Kenntnis vergleichbarer Motivanions-Lagen und daraus resultierender Fehlsteuerungen ja nachvollziehen, warum "Die ABDA" sich dermaßen für die "Herstellung von Desinfektionsmitteln in Apotheken" einsetzt. Und mit der ABDA einige Kolleg/innen, die für sich für Marketing mit der Dampframme und/oder offensichtlich auch besonders für große Bechergläser, Trichter und Etikettendrucker begeistern können, und die vermutlich auch ein unerschöpfliches Reservoir an Geld, Zeit und Personal haben. Ja sicher denken einige auch "DAS wird uns jetzt die Vor-Ort-Strukturen retten, weil sie sich DADURCH als überlegen erweisen".

Okay, wie gesagt, nachvollziehen kann man das. Rational verstehen hingegen nicht, wieso das alles so sein sollte, gerade wenn "Wir" die Produkte dann für mehr als 6 Euro anbieten sollten, die es woanders für die Hälfte oder weniger gibt (Staatliches Anti-Wucher-Limit in Frankreich: 100 ml = 3 €). Es erscheint mir die ABDA uns und Spahn gegenüber eher so wie junge Katzen, die Ihrem Frauchen/Herrchen gerne mal einen toten Vogel mitbringen und stolz vor die Füße legen, um ihm eine Freude zu machen, damit er sie noch toller findet und doller mag, wahrscheinlich.

Warum das Unsinn ist, jetzt Bulkware und sonstige Ausgangsmaterialien statt Fertigware von den Alkohol-Herstellern zu beziehen, zu verarbeiten und zu konfektionieren ist bereits bestens hergeleitet und von den meisten sicher auch verstanden worden. Deshalb hier stattdessen der dringend, sehr ernst gemeinte Appell an sowohl die Fachpresse (ja, sorry, auch an Sie, Kollege Ditzel), als auch an die "Standesspitze":

Es darf auf keinen Fall durch die heroischen Bulkware-"Beschaffungsbemühungen" unserer Verbände und Kammern, deren "Feldherren-Appelle zur Eigenherstellung" (z. B. Schmidt-Video) und entsprechende Priorisierungen eine Situation entstehen, dass Apotheken praktisch NUR NOCH mit Desinfektionsmittel-Bulkware in 5 - 10 Liter Gebinden und mit den Ausgangsmaterialien für die "WHO-Rezepturen" beliefert werden. Dass Alkohol-Lieferanten sowie Bode und Co dann sagen: „Ihr wollt das doch so, euer Großhandel will von uns deshalb auch nur noch große Kanister ab 5 l für Euch! Die kleine Fertigware geht an die Einzelhandels-Ketten.“

5-Liter-Bulkware-Kanister, aus denen wir dann klein-klein nächtelang im 100er-Maßstab stumpfsinnig Fläschchen abfüllen und etikettieren müssen. Die wir dann - das muss doch jedem klar sein - auch noch weit unter Herstellkosten verkaufen müssen.

Während die preisgünstige Desinfektionsmittel-Fertigware dann eben wirklich nur noch, oder stark bevorzugt, an Super- und Drogeriemärkte geliefert wird.

Ich halte bei dem aktuellen Presse- und standespolitischen Vorgehen "Des Berufs" diese Gefahr für realistisch. Versteht diesen Sachverhalt, bitte, ABDA und DAZ, und tut lieber ALLES dafür, dass gerade Apotheken schnell wieder die kleinen Desinfektionsmittel-Fläschchen fertig hergestellt von Bode und Co bekommen, und nicht nur unsere "Großflächen"-Konkurrenz wie ALDI.

P.S. Ich glaube, Ihr habt mehrheitlich absolut keine Vorstellung davon, zu welchen Kosten „Die Industrie“ so ein 100-ml oder 250-ml-Fläschen auch für UNS herstellen kann, und wieviele davon pro Stunde automatisch befüllt, verschlossen und etikettiert werden.

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Eigentlich wollte Herr Spahn mal „Zeit gewinnen“ ...

von Christian Timme am 08.03.2020 um 11:01 Uhr

... um die Verbreitung des Coronavirus nicht noch zu fördern. Was er jetzt zum Teil vorschlägt ... ist bereits die reinste Form der Verbreitungsförderung ... wollen wir mit aller Gewalt in die „Hitliste“ ... obwohl es bereits entsprechende Gegenvorschläge gibt?

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AW: Eigentlich wollte Herr Spahn mal „Zeit

von Karl Friedrich Müller am 08.03.2020 um 12:33 Uhr

Ich verstehe die „Strategie“ auch nicht. Es wird präventiv nichts unternommen, dann aber, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, also die Leute infiziert sind, dann wird weggesperrt oder ins Krankenhaus verlegt.
Fasching, Karneval, Fußball, Reisen. Wunderbare Situation für das Virus. Man lässt Leute aus Risikogebieten einreisen , wie zu BMW aus Wuhan....Man lässt die Leute nach Südtirol, Norditalien und mit Virus zurück. Prima! Allerdings hättendie Urlauber auch ein bisschen Hirn investieren können und nicht reisen.... das ist zu viel verlangt in dieser Gesellschaft. (Eigen-) Verantwortung. Lieber Egoismus.
Na ja...

AW: Eigentlich wollte Herr Spahn mal „Zeit

von Heiko Barz am 09.03.2020 um 11:12 Uhr

Ihren letzten Satz zur Reisehysterie sollte Sie mal als Werbebanner in Reisebüros platzieren, Herr Kollege!

Quarantäne

von Christiane Patzelt am 08.03.2020 um 9:22 Uhr

Frankreich verbietet die Ausfuhr von Desinfektion und Masken. Was machen wir denn im Ernstfall, wenn die Niederlande die Ausfuhr von Arzneimitteln verbietet und der deutsche Sparer nicht mehr von MocDorris beliefert werden kann?
Wer versorgt denn die Bevölkerung, wenn die Versender komplett überlastet sind und ihren Job nicht schaffen?
Wer fertigt denn Rezepturen wie die WHO-Handdesinfektion an, wenn wir immer weniger Apotheken in D haben?
Wer sorgt denn für einen nationalen Arzneimittelvorrat, wenn es immer weniger Apotheken in D gibt?
Wer kümmert sich denn um die allgemeine Beratung der Bevölkerung, wenn die Apotheken immer weniger werden in D -- geht der Patient denn gleich ins Klinikum, weil die Arztpraxis überfüllt/keine Sprechstunde ist/hat?

Corona zeigt hier relativ schnell die Grenzen unseres Gesundheitssystems und wie flink wir alle ins Improvisieren kommen.

Wollen wir uns statt auf die Apotheke vor Ort lieber auf den Versand aus dem Nachbarland verlassen? Können wir uns das wirklich leisten? Wer als mitlesender Politiker hier beruhigt mit dem Kopf nickt, der darf weitermachen wie bisher! Vielleicht ..ganz vielleicht lernt ja die Politik ein wenig von dieser Pandemie....ich würde es mir wünschen.

Allen Damen wünsche ich heute einen wunderschönen Frauentag! Ich hoffe, es gab ein Blümchen oder ne Tasse Kaffee ans Bett. Ich sage euch ein dickes Danke für die Arbeit, die ihr Damen tagtäglich leistet - gerade in dieser belastenden Zeit halten alle durch und versuchen, das Beste aus dieser chaotischen Zeit zu machen! Ohne euch Apothekerinnen, PTAs und PKAs geht es eben auch nicht! Eure Kollegin C. Patzelt

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AW: Quarantäne

von A.Germann am 08.03.2020 um 15:25 Uhr

Liebe Frau Patzelt,
vielen Dank für ihre anerkennenden Worte zur Arbeit der Vor-Ort-Apotheken.
Wir machen weiter.....
Ihre Kollegin A.Germann

Unterstützung der niedergelassenen Ärzte statt Hamstern ...

von Gunnar Müller, Detmold am 08.03.2020 um 9:12 Uhr

Durch das Engagement und die privaten Kontakte eines Detmolder Apothekers ist es uns am Freitag gelungen, für die rund 200 lippischen Arztpraxen der KVWL Bezirksstelle Detmold immerhin 5000 dringend benötigte FFP2-Masken zu vermitteln.
Und das zu einem - selbst vor (!) der Preisexplosion durch Corona - mehr als günstigen Preis des Lieferanten.
Wir haben unsere Kammer aufgefordert, Stellung zu beziehen zu den offenbar stattfindenden „Hamster“ – Käufen durch Apotheken (s. Engpass bei Wannen), diese zu ächten und vorgeschlagen anzuregen, den Mindestbestand bei Antibiotika und fiebersenkenden Schmerzmitteln sowie den in Indien mit Beschränkungen versehenen Wirkstoffen auf einen 1- bis 2-Monatsbedarf zu erhöhen.
Für eine generelle Erhöhung des Lagerbestandes in Apotheken („Hamstern“) sehen wir derzeit keine Veranlassung, da die Situation durch Lieferengpässe bereits sowieso schon angespannt ist, viele Medikamente aber noch weiterhin - dann, wenn sie von den Apotheken benötigt werden – über den pharmazeutischen Großhandel verfügbar sind.
Die Fraktion BasisApotheker der Kammerversammlung der AKWL

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Laumann und Schmidt

von Ulrich Ströh am 08.03.2020 um 8:25 Uhr

Lieber Kollege Ditzel:

Was Corona heute morgen alles verändert:

-Aus Minister Laumann wird auf Seite 2 des Tagebuchs Franz Josef Naumann.
-Und Kollege Schmidt schafft es auf Seite 1 der heutigen Bild am Sonntag.

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AW: Laumann und Schmidt

von Peter Ditzel am 08.03.2020 um 8:54 Uhr

Lieber Herr Ströh,
das N hab ich in L geändern, auf die BILD habe ich keinen Einfluss...
Noch einen schönen Sonntag - ohne Corona!
Peter Ditzel

2003

von Karl Friedrich Müller am 08.03.2020 um 8:23 Uhr

Guten Morgen,
Ich hab ein Buchnaus dem Jahr 2004 vom Thieme Verlag über Infektionskrankheiten. Da ist auch ein Kapitel über das SARS Virus drin, ebenfalls ein Corina Virus.
Was mich erstaunte, war, dass dort mit praktisch den gleiche Worten und Sätzen die Erkenntnisse geschildert wurden wie zuletzt über die nun grassierende Seuche. Wie abgeschrieben!
Äh, zitiert.
Ich hab den Verdacht, dass mit dem „Verschwinden“ des SARS Virus die Sache einfach vergessen wurde......
Es wird halt lieber Geld investiert, damit die Konzerne gut überleben, Strukturen platt gemacht.
Das heißt dann: Wettbewerb, Verbesserung, Effizienz.
Nun kommen die Lügen ans Licht.
Wir Apotheken werden unser Möglichstes tun, weil wir es so gewohnt sind. Und hinterher wieder einen Tritt bekommen.
Allerdings bei aller Euphorie: ja, wir dürfen nun Desinfektionsmittel herstellen (ich lach mich tot), nur brauch man dazu auch Isopropanol. Gibt es nicht. Ich hab zwar noch einen kleinen Vorrat. Den Brauch ich für die Apotheke.
ALDI wird es richten. Nicht für Wucherpreise wie in der Apotheke. Wobei Kollegen auch schon überlegen, Rezepturen zum Herstellungspreis abzugeben. Das finde ich nun sehr doof.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: 2003

von Karl Friedrich Müller am 08.03.2020 um 8:48 Uhr

Evtl sollte man es hinbekommen, dass in Krisenzeiten die Verteilung besser läuft. Nicht dass ein paar hamstern für ihre „Kunden“, selbstverständlich, sondern dass ALLE an Ware kommen und die Versorgung flächig gewährleistet ist.
Wenn ich den „Kollegen“ betrachte, der Berge von Octenisept in der Freiwajl zu Sonderpreisen hat und wir können Praxen nicht beliefern, stinkt es mir einfach.
Zumindest jetzt mal gemeinsam handeln und denken. Und nicht zum EK!

AW: 1003 wenn´s da schon Zeitungen gegeben hätte

von Bernd Jas am 08.03.2020 um 9:04 Uhr

Tja Herr Müller,
(guten Morgen) -
Investigativjournalismus lebt halt nicht nur seit heute vom Abschreiben.
Genau das gleiche wie die ABDA (bzgl. Umgang mit Corona-Panik) vom PEI abschreibt. ;-)
Eine hervorragende Antwort, wie sich gleiche Meinungen (richtig ober Quatsch; das muss jeder für sich selbst entscheiden) und die Verselbständigung dieser in den öffentlich rechtlichen Medien verbreiten, gibt hier Herr Lüning in:
"Die rot-grüne CDU! Warum verliert sie so heftig? Die Sozialpsychologie und Medien geben die Antwort."

Bis Später.

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