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USA: Neuer Impfstoff benötigt?
Mumps trotz Impfung – was steckt dahinter?
Diverse Mumps-Epidemien haben in den USA in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass das ACIP (Advisory Committee on Immunization Practices) der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA bereits zweifach gegen Mumps Geimpften eine dritte Mumps-Impfung empfiehlt – wenn sie bei einem Mumps-Ausbruch einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Daraus ergeben sich weitere Fragen: Ist die Schutzwirkung der Mumps-Impfung zeitlich begrenzt? Oder bestehen gar Lücken gegen bestimmte Mumps-Wildtypen? Letztere Frage wirft nun aktuell eine Studie auf, die am 3. September im Journal PNAS erschienen ist.
„Mumps-Studie zeigt Immunitätslücken bei geimpften Personen“, mit diesem Titel machte am 3. September 2019 das „Emory Woodruff Health Sciences Center“ in einer Mitteilung auf eine Studie aufmerksam, die im Journal PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) erschienen ist. In den letzten 15 Jahren seien unter College-Studenten, Sportmannschaften und engen Gemeinschaften in den USA mehrere Mumps-Ausbrüche aufgetreten, heißt es in der Mitteilung. DAZ.online berichtete bereits im April 2018 über die potenziell nachlassende Schutzwirkung der Mumps-Impfung: Untersuchungen in Science Translational Medicine kamen damals zu dem Schluss, dass eine zeitlich begrenzte Schutzwirkung der Mumps-Impfung für die Mumps-Epidemien der letzten Jahre, in den USA und Europa, verantwortlich sein könnte. Die Autoren rieten eine routinemäßige Auffrischung der Mumps-Impfung im Alter von 18 Jahren in klinischen Studien zu untersuchen.
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In den USA wird tatsächlich bereits seit 2017 eine dritte Mumpsimpfung empfohlen – wenn bereits zweifach Geimpfte bei einem Mumps-Ausbruch einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Gemeint sind damit Personen in Einrichtungen wie Universitäten oder im Gesundheitswesen.
Dass eine dritte Mumps-Impfung Abhilfe schaffen könnte, darauf wird auch in der Mitteilung zur aktuellen Studie eingegangen. Allerdings habe sich gezeigt, dass diese nur kurzfristig zu einer erhöhten Anzahl neutralisierender Antikörper gegen Mumps führe. Ein klarer Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Impfung und niedrigem Antikörper- oder B-Gedächtnis-Zellspiegel lässt sich aus der Studie offenbar nicht ablesen.
Mumps: Impfempfehlungen in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) teilte DAZ.online im April 2018 mit, dass das größere Problem (im Vergleich zur Frage nach einer dritten Mumps-Impfung) die gar nicht Geimpften seien. Und auch auf erneute Nachfrage von DAZ.online ließ das RKI wieder verlauten, dass es derzeit keine Überlegungen zu einer dritten Mumps-Impfung in Deutschland gibt. Hierzulande hat man auch nicht mit Mumps-Ausbrüchen wie in den USA zu kämpfen.
Neben der Standardimpfung gegen Mumps im Kindesalter enthalten die aktuell gültigen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) aber auch in Deutschland die Mumps-Impfung zusätzlich als Impfung der „Kategorie B“, was eine Impfung aufgrund eines beruflichen Risikos empfiehlt.
An die zweite Masernimpfung denken!
Impfschutz bei Schulanfängern nicht ausreichend
1976 wurde in Deutschland die einmalige Mumps-Impfung (ab dem zweiten Lebensjahr) erstmals empfohlen, (in der DDR wurde nicht gegen Mumps geimpft). Ab 1991 galt schließlich gesamtdeutsch die Empfehlung zu zwei Impfdosen (zweites Lebensjahr und sechstes Lebensjahr). Seit 2001 gilt die aktuell bestehende Impfempfehlung: die erste Dosis im Alter von 11 bis 14 Monaten, gefolgt von der 2. Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten.
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